Bichon-Yorkie
Der Bichon-Yorkie, oft auch als "Yorkichon" bezeichnet, ist eine charmante und immer beliebter werdende Hybridrasse, die aus der Kreuzung eines Bichon Frisé und eines Yorkshire Terriers entsteht. Diese kleinen Energiebündel vereinen die besten Eigenschaften ihrer Elterntiere: die fröhliche und liebenswerte Art des Bichon Frisé mit der aufgeweckten Intelligenz und dem selbstbewussten Charakter des Yorkshire Terriers. Sie sind bekannt für ihr liebenswertes Wesen und ihr oft als hypoallergen beschriebenes Fell, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Allergiker oder Erstbesitzer macht. Wenn du einen treuen, verspielten und anpassungsfähigen Begleiter suchst, könnte der Bichon-Yorkie genau der richtige Hund für dich sein.
Herkunft & Geschichte
Im Gegensatz zu vielen reinrassigen Hunden mit einer langen und dokumentierten Geschichte ist der Bichon-Yorkie eine relativ junge Designerhunderasse. Er entstand in den letzten Jahrzehnten, hauptsächlich in Nordamerika, aus dem Wunsch heraus, die wünschenswerten Merkmale zweier beliebter kleiner Rassen zu kombinieren. Es gibt keine offizielle Gründungsgeschichte oder Zuchtbücher, die seine Entwicklung nachzeichnen, da er nicht von großen Kennel Clubs wie dem VDH oder AKC als eigenständige Rasse anerkannt ist. Züchter zielten darauf ab, einen kleinen Begleithund zu schaffen, der die freundliche, offene Art des Bichon Frisé mit dem kühnen Geist und der kompakten Größe des Yorkshire Terriers verbindet, oft auch mit dem Ziel, ein pflegeleichtes, wenig haarendes Fell zu erhalten.
Aussehen
Das Aussehen eines Bichon-Yorkies kann variieren, da es von den dominanten Genen der Elterntiere abhängt. Dennoch gibt es typische Merkmale, die du erwarten kannst:
- Größe: Er gehört zu den kleinen Hunden. Die Schulterhöhe liegt meist zwischen 20 und 30 cm.
- Gewicht: Das Gewicht variiert typischerweise zwischen 2 und 6 kg.
- Fell: Das Fell ist in der Regel mittellang bis lang und kann lockig wie beim Bichon Frisé oder seidig wie beim Yorkshire Terrier sein, oft aber eine Mischung aus beidem. Es ist bekannt dafür, wenig zu haaren, was ihn für Allergiker interessant macht.
- Farbe: Die Farbpalette ist breit und kann Weiß, Schwarz, Braun, Creme, Tan oder Kombinationen dieser Farben umfassen. Typisch sind oft Mischungen wie Weiß mit braunen oder schwarzen Abzeichen.
- Körperbau: Kompakt und robust, aber dennoch elegant.
- Kopf: Der Kopf ist meist proportional zum Körper, mit ausdrucksstarken, dunklen Augen und oft hängenden oder halbstehenden Ohren.
Wesen, Temperament & Familienhund-Qualitäten
Ein Herz voller Freude
Der Bichon-Yorkie ist bekannt für sein fröhliches und anhängliches Wesen. Er ist ein echter Familienhund, der die Gesellschaft seiner Menschen liebt und nicht gerne allein ist. Du kannst einen intelligenten, neugierigen und verspielten Hund erwarten, der dich mit seiner Lebensfreude anstecken wird.
Idealer Familienbegleiter
Dank seiner geringen Größe und seines freundlichen Temperaments ist er ein hervorragender Begleiter für Familien, Singles und Senioren. Er kommt in der Regel gut mit Kindern zurecht, solange diese gelernt haben, respektvoll mit einem kleinen Hund umzugehen. Auch mit anderen Haustieren kann er sich gut arrangieren. Seine Loyalität und sein Wunsch nach Nähe machen ihn zu einem idealen Schoßhund, der aber auch gerne draußen aktiv ist.
Vorsicht vor Trennungsangst
Aufgrund seiner starken Bindung zu seinen Bezugspersonen kann der Bichon-Yorkie zu Trennungsangst neigen, wenn er zu lange allein gelassen wird. Dies kann sich in unerwünschtem Bellen oder zerstörerischem Verhalten äußern. Eine frühe Gewöhnung an das Alleinsein und ausreichend Beschäftigung sind daher wichtig.
Erziehung
Die Erziehung eines Bichon-Yorkies ist in der Regel eine lohnende Aufgabe, da er intelligent und lernwillig ist. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten:
- Konsequenz ist der Schlüssel: Auch wenn sie klein und niedlich sind, brauchen Bichon-Yorkies eine konsequente und klare Führung. Lass dich nicht von ihrem Charme um den Finger wickeln, um ihnen unerwünschtes Verhalten durchgehen zu lassen.
- Positive Verstärkung: Am besten reagieren sie auf positive Verstärkung, Lob und Leckerlis. Bestrafungen wirken kontraproduktiv und können das Vertrauen schädigen.
- Frühe Sozialisierung: Es ist extrem wichtig, deinen Welpen frühzeitig mit verschiedenen Menschen, Tieren, Umgebungen und Geräuschen vertraut zu machen. Dies fördert seine Selbstsicherheit und verhindert Ängste oder Aggressionen.
- Stubenreinheit: Die Stubenreinheit kann bei kleinen Hunden etwas länger dauern. Sei geduldig und biete deinem Welpen viele Gelegenheiten, sich draußen zu lösen.
- Bellen: Der Yorkshire Terrier-Anteil kann dazu führen, dass dein Bichon-Yorkie bellfreudiger ist. Trainiere ihm von klein auf, wann Bellen angemessen ist und wann nicht.
Haltung
Wohnungstauglichkeit
Der Bichon-Yorkie ist aufgrund seiner Größe und seines moderaten Bewegungsbedarfs hervorragend für die Wohnungshaltung geeignet. Ein eigener Garten ist zwar schön, aber keine zwingende Voraussetzung, solange du für ausreichend Spaziergänge und Spielzeiten sorgst.
Bewegung & Beschäftigung
Trotz seiner geringen Größe ist er kein reiner Schoßhund. Er braucht tägliche Spaziergänge und liebt es, draußen die Welt zu erkunden. Etwa 30-60 Minuten Bewegung pro Tag, aufgeteilt in mehrere kurze Spaziergänge, sind ideal. Zusätzlich genießt er Spielzeiten mit dir und geistige Herausforderungen durch Intelligenzspielzeug oder kleine Trainingseinheiten. Er ist kein Hund für lange Wanderungen oder extreme sportliche Aktivitäten, aber er liebt es, dabei zu sein.
Alleinsein
Wie bereits erwähnt, neigt er zu Trennungsangst. Wenn du berufstätig bist und er lange allein wäre, solltest du eine Betreuung in Betracht ziehen oder ihn von klein auf schrittweise ans Alleinsein gewöhnen. Er ist am glücklichsten, wenn er in deiner Nähe sein kann.
Pflege
Fellpflege
Die Fellpflege ist ein wesentlicher Bestandteil der Haltung eines Bichon-Yorkies und kann je nach Felltyp variieren. Hast du ein eher lockiges, Bichon-ähnliches Fell, solltest du täglich bürsten, um Verfilzungen vorzubeugen. Bei einem seidigeren, Yorkie-ähnlichen Fell ist das Bürsten alle paar Tage ausreichend. Viele Besitzer lassen das Fell regelmäßig von einem professionellen Hundefriseur trimmen, um es kurz und pflegeleicht zu halten.
Weitere Pflegetipps
- Baden: Baden ist nur bei Bedarf notwendig, um die natürlichen Öle der Haut nicht zu stören. Verwende immer ein mildes Hundeshampoo.
- Augen: Kontrolliere die Augen täglich auf Tränenfluss und reinige sie gegebenenfalls vorsichtig, um unschöne Tränenflecken zu vermeiden.
- Ohren: Überprüfe die Ohren regelmäßig auf Sauberkeit und Anzeichen von Infektionen. Bei Bedarf kannst du sie mit einem speziellen Ohrreiniger säubern.
- Zahnpflege: Kleine Rassen sind anfällig für Zahnprobleme. Tägliches Zähneputzen mit einer Hundezahnbürste und -pasta ist ideal. Ergänzende Dental-Snacks können ebenfalls helfen.
- Krallen: Kürze die Krallen regelmäßig, wenn sie sich nicht von selbst abnutzen.
Gesundheit & Lebenserwartung
Langes und gesundes Leben
Der Bichon-Yorkie ist im Allgemeinen ein robuster Hund mit einer Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Als Hybridrasse kann er von der sogenannten "Heterosis" profitieren, was bedeutet, dass er potenziell widerstandsfähiger gegen bestimmte Erbkrankheiten sein kann, die bei reinrassigen Hunden häufiger vorkommen.
Mögliche gesundheitliche Probleme
Dennoch kann er bestimmte Gesundheitsprobleme erben, die bei seinen Elterntieren auftreten. Dazu gehören:
- Patellaluxation: Eine Verlagerung der Kniescheibe, die bei beiden Elterntieren vorkommen kann.
- Zahnprobleme: Kleine Rassen neigen zu Zahnstein und Parodontose.
- Portosystemischer Shunt: Eine Lebererkrankung, die beim Yorkshire Terrier häufiger ist.
- Augenprobleme: Wie Katarakt (Grauer Star), die vom Bichon Frisé vererbt werden können.
- Allergien: Manche Hunde können Haut- oder Futterallergien entwickeln.
Regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung tragen maßgeblich zur Gesundheit und zum Wohlbefinden deines Bichon-Yorkies bei.
Worauf du vor dem Kauf achten solltest
Der Kauf eines Bichon-Yorkies sollte gut überlegt sein. Da es sich um eine Hybridrasse handelt, ist die Wahl eines seriösen Züchters besonders wichtig.
- Elterntiere kennenlernen: Lass dir die Elterntiere zeigen. Achte auf deren Gesundheitszustand und Temperament. Sie sollten freundlich, ausgeglichen und gut gepflegt sein.
- Gesundheitsnachweise: Ein verantwortungsvoller Züchter kann dir Gesundheitszeugnisse der Elterntiere vorlegen, insbesondere für Patellaluxation und Augenuntersuchungen.
- Zuchtumgebung: Besichtige die Zuchtstätte. Die Welpen sollten in einer sauberen, liebevollen und stimulierenden Umgebung aufwachsen.
- Frühe Sozialisierung: Frage nach, wie die Welpen sozialisiert wurden. Sie sollten bereits an Alltagsgeräusche gewöhnt sein und Kontakt zu Menschen gehabt haben.
- Welpen beobachten: Achte auf vitale, neugierige und verspielte Welpen. Sie sollten keine Anzeichen von Krankheit oder Angst zeigen.
- Vertrag & Papiere: Ein Kaufvertrag, Impfpass und gegebenenfalls ein Gesundheitszeugnis sind unerlässlich.
- Vermeide unseriöse Quellen: Kaufe niemals von Hinterhofzüchtern oder aus Mitleid. Unterstütze keine Praktiken, die das Wohl der Tiere vernachlässigen.
- Adoption: Ziehe auch in Betracht, einem Bichon-Yorkie aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu geben.
Fragen und Antworten
Ist der Bichon-Yorkie ein guter Anfängerhund?
Ja, der Bichon-Yorkie kann ein ausgezeichneter Anfängerhund sein, vorausgesetzt, du bist bereit, Zeit in seine Erziehung und Sozialisierung zu investieren. Seine Lernbereitschaft und sein Wunsch, zu gefallen, machen die Zusammenarbeit oft leicht. Wichtig ist, seine Bedürfnisse nach Gesellschaft und moderater Bewegung zu erfüllen.
Haart der Bichon-Yorkie viel?
Im Allgemeinen haart der Bichon-Yorkie nur sehr wenig bis gar nicht. Dies ist eine seiner beliebtesten Eigenschaften, besonders für Allergiker. Allerdings ist sein Fell dadurch pflegeintensiver und benötigt regelmäßiges Bürsten, um Verfilzungen vorzubeugen.
Braucht der Bichon-Yorkie viel Auslauf?
Nein, er hat einen moderaten Bewegungsbedarf. Tägliche Spaziergänge von insgesamt 30-60 Minuten und ausgiebige Spielzeiten in Haus oder Garten reichen in der Regel völlig aus, um ihn körperlich und geistig auszulasten. Er ist kein Langstreckenläufer, genießt aber kurze, aktive Phasen.
Kann der Bichon-Yorkie gut allein bleiben?
Der Bichon-Yorkie ist sehr menschenbezogen und neigt zur Trennungsangst. Er sollte nicht über längere Zeiträume allein gelassen werden. Mit konsequentem Training von klein auf kann er lernen, für einige Stunden allein zu bleiben, aber idealerweise nicht länger als 4-5 Stunden am Stück.
Wie lange lebt ein Bichon-Yorkie?
Die Lebenserwartung eines Bichon-Yorkies liegt in der Regel zwischen 12 und 15 Jahren. Mit guter Pflege, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigen Tierarztbesuchen kann er dich viele Jahre lang begleiten.