Deutscher Wolfsspitz
Du interessierst dich für den Deutschen Wolfsspitz? Dann bist du hier genau richtig! Diese faszinierende Hunderasse, auch international als Keeshond bekannt, besticht durch ihr plüschiges Aussehen, ihre aufmerksame Art und ihr treues Wesen. Der Wolfsspitz ist der größte Vertreter der Deutschen Spitze und begeistert viele Hundeliebhaber mit seiner Intelligenz, seiner Wachsamkeit und seiner starken Bindung zur Familie. Er ist kein gewöhnlicher Begleiter, sondern ein Hund mit Charakter, der sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden möchte. Lass uns gemeinsam in die Welt dieser beeindruckenden Vierbeiner eintauchen und alles Wichtige über sie erfahren.
Herkunft & Geschichte
Der Deutsche Wolfsspitz blickt auf eine lange und reiche Geschichte zurück, die tief in Europa verwurzelt ist. Er gehört zur Gruppe der Deutschen Spitze, einer sehr alten Hunderasse, die bereits im Mittelalter existierte und als Ursprung vieler europäischer Hunderassen gilt. Ursprünglich wurde der Wolfsspitz, wie alle Spitze, hauptsächlich als Wachhund auf Höfen, Schiffen und Fuhrwerken eingesetzt. Seine Aufgabe war es, Haus und Hof sowie die Ladung zuverlässig zu bewachen und Eindringlinge mit lautem Bellen zu melden.
Im 18. Jahrhundert erlangte der Wolfsspitz in den Niederlanden besondere Popularität, wo er zum Maskottchen der patriotischen Partei wurde und den Namen "Keeshond" erhielt, benannt nach dem Anführer Cornelis de Gyselaer, dessen Spitzname "Kees" war. Trotz seiner Rolle in politischen Unruhen blieb sein Status als treuer Begleiter und Wachhund unangefochten. Die Rasse wurde im Laufe der Zeit in Deutschland streng nach rassetypischen Merkmalen weitergezüchtet und ist heute ein geschätzter Familienhund.
Aussehen
Der Deutsche Wolfsspitz ist eine imposante Erscheinung, die sofort ins Auge sticht. Er ist der größte unter den Deutschen Spitzen und erreicht eine Widerristhöhe von 43 bis 55 cm bei einem Gewicht von etwa 18 bis 25 kg. Sein markantestes Merkmal ist sein üppiges, doppeltes Haarkleid, das ihn nicht nur majestätisch wirken lässt, sondern auch hervorragend vor Wind und Wetter schützt.
Typische Merkmale des Fells:
- Deckhaar: Lang, stehend und abstehend, niemals gewellt, gelockt oder zottig.
- Unterwolle: Kurz, dick, weich und watteartig.
- Halskrause: Eine besonders dichte, löwenmähnenartige Halskrause, die bis zu den Schultern reicht.
- Farbe: Ausschließlich wolfsgrau. Dies bedeutet ein Silbergrau mit schwarzen Haarspitzen, wodurch ein schattierter Effekt entsteht.
Sein Kopf ist fuchsähnlich mit kleinen, dreieckigen Stehohren, die hoch am Kopf angesetzt sind. Die Augen sind dunkel, mandelförmig und verleihen ihm einen aufmerksamen und intelligenten Ausdruck. Die Rute trägt er hochgerollt über dem Rücken, was sein charakteristisches Erscheinungsbild abrundet.
Wesen, Temperament & Familienhund-Qualitäten
Der Wolfsspitz ist bekannt für sein freundliches und menschenbezogenes Wesen. Er ist überaus anhänglich und baut eine sehr enge Bindung zu seiner Familie auf. Diese Rasse liebt es, im Mittelpunkt zu stehen und am Familienleben teilzuhaben.
Charakteristische Eigenschaften:
- Treue & Anhänglichkeit: Er ist ein loyaler Begleiter, der seine Familie über alles liebt und am liebsten überall dabei ist.
- Aufmerksamkeit & Wachsamkeit: Sein ausgeprägter Wachtrieb ist rassetypisch. Er meldet zuverlässig jede Veränderung im Umfeld, ohne dabei aggressiv zu sein. Er ist ein hervorragender Melder, aber kein Beißer.
- Intelligenz & Lernbereitschaft: Wolfsspitze sind klug und lernen schnell, vorausgesetzt, die Erziehung ist konsequent und liebevoll.
- Verspieltheit: Sie bleiben oft bis ins hohe Alter verspielt und genießen gemeinsame Aktivitäten.
- Umgang mit Kindern: Mit Kindern kommen Wolfsspitze in der Regel sehr gut zurecht, wenn sie frühzeitig an sie gewöhnt werden und der Umgang respektvoll ist. Sie sind geduldig, aber wie bei jeder Rasse ist Aufsicht wichtig.
- Umgang mit Artgenossen: Eine frühe Sozialisierung ist wichtig, damit der Wolfsspitz gut mit anderen Hunden auskommt.
Obwohl er sehr wachsam ist, ist der Wolfsspitz keineswegs nervös oder ängstlich. Er ist selbstbewusst und ausgeglichen, solange er ausreichend beschäftigt wird und eine klare Führung hat. Er ist ein idealer Familienhund für aktive Menschen, die seinen Bedürfnissen gerecht werden können.
Erziehung
Die Erziehung eines Deutschen Wolfsspitzes ist in der Regel unkompliziert, erfordert aber Konsequenz und Geduld. Seine hohe Intelligenz macht ihn zu einem gelehrigen Schüler, der Freude am Lernen hat. Allerdings hat er auch einen eigenen Kopf und kann durchaus eigensinnig sein, wenn er den Sinn einer Anweisung nicht versteht oder die Führung als inkonsequent empfindet.
Wichtige Aspekte der Erziehung:
- Frühzeitige Sozialisierung: Bereits im Welpenalter solltest du ihn mit verschiedenen Menschen, Hunden, Geräuschen und Umgebungen vertraut machen. Eine Welpenschule ist hierfür ideal.
- Positive Verstärkung: Der Wolfsspitz reagiert am besten auf Lob, Leckerlis und Spiel. Harte Strafen oder Schreien sind kontraproduktiv und zerstören das Vertrauen.
- Konsequenz: Klare Regeln und eine konsequente Durchsetzung sind das A und O. Was einmal verboten ist, muss immer verboten bleiben.
- Abwechslung: Er mag es nicht, immer die gleichen Übungen zu wiederholen. Biete ihm abwechslungsreiche Trainingseinheiten an, um seine Motivation hochzuhalten.
- Umgang mit dem Wachtrieb: Da der Wachtrieb stark ausgeprägt ist, solltest du frühzeitig trainieren, wann Bellen erwünscht ist und wann nicht. Ein "Aus" oder "Ruhe" Kommando ist hier unerlässlich.
Mit der richtigen Erziehung wird dein Wolfsspitz zu einem wunderbaren, gut erzogenen Begleiter, der dir viel Freude bereitet.
Haltung
Der Deutsche Wolfsspitz ist ein anpassungsfähiger Hund, der sich sowohl in einer Wohnung als auch in einem Haus mit Garten wohlfühlen kann. Wichtiger als die Größe des Wohnraums ist, dass seine Bedürfnisse nach Bewegung und geistiger Auslastung erfüllt werden.
Anforderungen an die Haltung:
- Bewegung: Er braucht regelmäßige, ausgiebige Spaziergänge. Ein bis zwei Stunden täglich, aufgeteilt in mehrere Runden, sind das Minimum. Er liebt es, die Umgebung zu erkunden und neue Gerüche aufzunehmen.
- Geistige Auslastung: Als intelligenter Hund benötigt er auch Kopfarbeit. Denkspiele, Schnüffelspiele, Apportieren oder Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Dogdancing sind ideal, um ihn geistig zu fordern und zu fördern.
- Familienanschluss: Der Wolfsspitz ist kein Zwingerhund! Er braucht den engen Kontakt zu seiner Familie und möchte am Leben teilhaben. Isolierung macht ihn unglücklich und kann zu Verhaltensproblemen führen.
- Garten: Ein sicher eingezäunter Garten ist von Vorteil, aber kein Muss. Er bietet dem Hund zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten und einen Ort zum Beobachten, ersetzt aber keinesfalls die täglichen Spaziergänge.
- Umgang mit Bellen: Aufgrund seines Wachtriebs kann der Wolfsspitz zum Bellen neigen. Dies sollte bei der Haltung in einer Wohnung oder in dicht besiedelten Gebieten berücksichtigt und durch Erziehung kanalisiert werden.
Ein unterforderter Wolfsspitz kann schnell Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, wie übermäßiges Bellen oder Zerstörungswut. Sorge dafür, dass er sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet ist.
Pflege
Die Pflege des Deutschen Wolfsspitzes ist trotz seines üppigen Fells relativ unkompliziert, erfordert aber Regelmäßigkeit. Sein doppeltes Haarkleid neigt nicht zum Verfilzen, wenn es regelmäßig gebürstet wird. Das lange Deckhaar ist schmutzabweisend und reinigt sich quasi selbst.
Regelmäßige Pflegemaßnahmen:
- Bürsten: Mindestens ein- bis zweimal pro Woche solltest du das Fell deines Wolfsspitzes gründlich bürsten. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst kann tägliches Bürsten notwendig sein, um die lose Unterwolle zu entfernen. Dies verhindert Verfilzungen und reduziert Haare in deiner Wohnung.
- Baden: Ein Bad ist nur selten nötig, da das Fell selbstreinigend ist. Nur bei starker Verschmutzung solltest du ihn mit einem milden Hundeshampoo baden.
- Ohrenpflege: Kontrolliere regelmäßig die Ohren deines Hundes auf Verschmutzungen oder Anzeichen von Entzündungen.
- Zahnpflege: Um Zahnstein vorzubeugen, sind regelmäßiges Zähneputzen oder spezielle Zahnpflege-Kauartikel empfehlenswert.
- Krallenpflege: Achte darauf, dass die Krallen nicht zu lang werden. Bei Bedarf solltest du sie schneiden oder von einem Tierarzt kürzen lassen.
Obwohl sein Fell viel aussieht, ist der Pflegeaufwand nicht so hoch, wie man vielleicht vermuten würde. Das Fell schützt ihn auch gut vor Hitze und Kälte, daher solltest du ihn im Sommer nicht scheren, da dies seine natürliche Klimaanlage zerstört.
Gesundheit & Lebenserwartung
Der Deutsche Wolfsspitz gilt im Allgemeinen als eine robuste und gesunde Hunderasse. Dank der sorgfältigen Zucht und der breiten genetischen Basis sind rassetypische Krankheiten nicht übermäßig verbreitet. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 12 bis 15 Jahren, wobei viele Exemplare auch älter werden können.
Mögliche Gesundheitsthemen:
- Patellaluxation: Eine Verlagerung der Kniescheibe, die bei einigen Hunden auftreten kann. Seriöse Züchter lassen ihre Zuchttiere darauf untersuchen.
- Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED): Auch wenn nicht so häufig wie bei größeren Rassen, können diese Gelenkerkrankungen vorkommen. Gute Züchter testen ebenfalls darauf.
- Augenerkrankungen: Gelegentlich können erbliche Augenerkrankungen auftreten.
- Hypothyreose: Eine Schilddrüsenunterfunktion, die bei einigen Linien vorkommen kann.
Ein verantwortungsbewusster Züchter wird dir alle Gesundheitsnachweise der Elterntiere vorlegen können. Regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung tragen maßgeblich zur Gesundheit und einem langen Leben deines Wolfsspitzes bei.
Worauf du vor dem Kauf achten solltest
Die Entscheidung für einen Wolfsspitz ist eine für viele Jahre. Daher ist es entscheidend, die Wahl des Züchters mit größter Sorgfalt zu treffen. Ein seriöser Züchter legt den Grundstein für ein gesundes und glückliches Hundeleben.
Wichtige Punkte vor dem Kauf:
- Seriöser Züchter: Suche einen Züchter, der einem anerkannten Zuchtverein angehört (z.B. dem Verband für das Deutsche Hundewesen - VDH in Deutschland). Diese Züchter unterliegen strengen Richtlinien und Gesundheitskontrollen.
- Elterntiere kennenlernen: Bestehe darauf, die Elterntiere kennenzulernen. Ihr Verhalten und ihr Gesundheitszustand geben dir Aufschluss über die potenziellen Eigenschaften deines Welpen.
- Gesundheitsnachweise: Lasse dir alle Gesundheitszeugnisse der Elterntiere zeigen, insbesondere in Bezug auf Patellaluxation, HD und ED.
- Aufzuchtbedingungen: Achte auf saubere, liebevolle und artgerechte Aufzuchtbedingungen. Die Welpen sollten gut sozialisiert und altersgerecht gefördgt werden.
- Vertragsdetails: Ein seriöser Züchter wird dir einen Kaufvertrag aushändigen, in dem alle wichtigen Details (Rasse, Chipnummer, Impfungen, Entwurmungen, etc.) festgehalten sind.
- Fragen stellen: Scheue dich nicht, viele Fragen zu stellen. Ein guter Züchter wird dir ausführlich antworten und dir auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite stehen.
- Keine Mitleidskäufe: Kaufe niemals einen Welpen aus dubiosen Quellen, von Massenvermehrern oder aus dem Kofferraum. Du unterstützt damit Tierleid.
Nimm dir ausreichend Zeit für die Auswahl und entscheide dich bewusst für einen Wolfsspitz, der gut zu dir und deiner Lebenssituation passt.
Fragen und Antworten
Ist der Deutsche Wolfsspitz ein Kläffer?
Der Wolfsspitz hat einen ausgeprägten Wachtrieb und neigt dazu, Veränderungen in seiner Umgebung oder unbekannte Personen durch Bellen zu melden. Mit konsequenter Erziehung kannst du ihm jedoch beibringen, wann Bellen angebracht ist und wann nicht. Er ist ein Melder, aber kein permanenter Kläffer, wenn er gut erzogen und ausgelastet ist.
Kann ein Wolfsspitz in einer Wohnung gehalten werden?
Ja, ein Wolfsspitz kann durchaus in einer Wohnung gehalten werden, solange seine Bedürfnisse nach ausreichender Bewegung und geistiger Auslastung erfüllt werden. Wichtig ist, dass er täglich mehrere ausgiebige Spaziergänge bekommt und mental gefordert wird. Er braucht unbedingt den engen Familienanschluss und darf nicht isoliert werden.
Verliert der Wolfsspitz viele Haare?
Ja, der Wolfsspitz hat ein sehr dichtes Fell und verliert das ganze Jahr über Haare. Besonders stark ist der Haarverlust während des saisonalen Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Regelmäßiges und gründliches Bürsten (mindestens ein- bis zweimal pro Woche, im Fellwechsel täglich) ist daher unerlässlich, um die Menge an losen Haaren in der Wohnung zu reduzieren.
Ist der Wolfsspitz ein Anfängerhund?
Grundsätzlich ja, der Wolfsspitz ist für engagierte Anfänger geeignet, die bereit sind, sich intensiv mit der Rasse und ihrer Erziehung auseinanderzusetzen. Seine Intelligenz und Lernbereitschaft machen ihn zu einem dankbaren Schüler, aber sein Eigensinn und Wachtrieb erfordern Konsequenz und klare Führung. Eine gute Hundeschule ist für Anfänger sehr empfehlenswert.
Wie viel Bewegung braucht ein Deutscher Wolfsspitz?
Ein Wolfsspitz benötigt täglich mindestens ein bis zwei Stunden aktive Bewegung, aufgeteilt in mehrere Spaziergänge. Er liebt es, draußen zu sein, zu schnüffeln und die Umgebung zu erkunden. Darüber hinaus ist auch geistige Auslastung durch Spiele oder Hundesport wichtig, um ihn ausgeglichen und zufrieden zu halten.