Isländer Spitz
Der Isländer Spitz, auch bekannt als Íslenskur fjárhundur oder Isländischer Schäferhund, ist eine faszinierende und alte Hunderasse, die direkt von den Wikingern auf die Insel gebracht wurde. Wenn du einen treuen, intelligenten und überaus freundlichen Begleiter suchst, der mit seinem fröhlichen Wesen dein Zuhause bereichern kann, dann könnte dieser charmante Vierbeiner genau das Richtige für dich sein. Er ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit, seine Liebe zur Familie und seine ausgeprägte Kommunikationsfreudigkeit, die ihn zu einem einzigartigen Mitglied deines Haushalts macht.
Herkunft & Geschichte
Die Wurzeln des Isländer Spitz reichen tief in die Geschichte Islands zurück, wo er vor über 1.100 Jahren von den Wikingern aus Skandinavien eingeführt wurde. Als einziger einheimischer Hund Islands spielte er eine entscheidende Rolle im Leben der Siedler. Er wurde primär zum Hüten und Treiben von Schafen, Pferden und Rindern eingesetzt und war unverzichtbar für die Landwirtschaft in der rauen isländischen Landschaft. Ohne ihn wäre die Bewirtschaftung vieler Höfe kaum denkbar gewesen. Im 20. Jahrhundert stand die Rasse aufgrund von Seuchen und Kreuzungen mit anderen Hunden kurz vor dem Aussterben, konnte aber glücklicherweise durch engagierte Züchter gerettet werden und erfreut sich heute weltweit einer wachsenden Beliebtheit.
Aussehen
Der Isländer Spitz ist ein mittelgroßer Hund vom Spitztyp, der durch sein robustes und anpassungsfähiges Erscheinungsbild besticht. Er hat einen kräftigen Körperbau, der ihm Beweglichkeit und Ausdauer verleiht. Typisch sind seine aufrecht stehenden Ohren und die ringelnd über dem Rücken getragene Rute, Merkmale, die du bei den meisten nordischen Hunden findest.
Fell und Farben
Sein dichtes, doppeltes Fell schützt ihn hervorragend vor Kälte und Nässe. Es gibt zwei Fellvarianten: eine kurzhaarige und eine langhaarige, wobei beide einen weichen Unterwolle und ein wetterfestes Deckhaar besitzen. Farblich ist der Isländer Spitz sehr variabel. Du findest ihn in vielen Tönen, oft mit weißen Abzeichen, die häufig an Stirn, Fang, Brust und Pfoten zu sehen sind. Die häufigsten Grundfarben sind verschiedene Schattierungen von Braun, Creme, Schwarz und Grau.
Wesen, Temperament & Familienhund-Qualitäten
Der Isländer Spitz ist bekannt für sein außergewöhnlich freundliches, fröhliches und intelligentes Wesen. Er ist ein wahrer Sonnenschein, der dich mit seiner Lebensfreude anstecken wird. Diese Hunde sind sehr sozial und lieben es, Teil des Familienlebens zu sein. Sie bauen eine tiefe Bindung zu ihren Menschen auf und suchen stets die Nähe. Ihre Neugier und Spielfreude bleiben oft bis ins hohe Alter erhalten.
Der ideale Familienhund?
Ja, absolut! Der Isländer Spitz gilt als exzellenter Familienhund. Er ist geduldig und liebevoll im Umgang mit Kindern, was ihn zu einem fantastischen Spielkameraden macht. Auch mit anderen Haustieren versteht er sich in der Regel gut, solange er frühzeitig sozialisiert wird. Seine Wachsamkeit äußert sich oft durch Bellen, was ihn zu einem guten, aber nicht aggressiven Wachhund macht. Er ist selten streitsüchtig und immer bereit für ein Abenteuer mit seinen Liebsten.
Erziehung
Die Erziehung eines Isländer Spitz ist in der Regel eine dankbare Aufgabe, da diese Hunde sehr intelligent und lernwillig sind. Sie möchten ihren Menschen gefallen und sind empfänglich für neue Kommandos und Tricks. Dennoch ist eine konsequente, aber stets liebevolle Herangehensweise entscheidend.
Wichtige Aspekte der Erziehung:
- Positive Verstärkung: Arbeite mit Lob, Leckerlis und Spielzeug. Harte Methoden sind kontraproduktiv und können das Vertrauen zerstören.
- Frühe Sozialisierung: Es ist unerlässlich, deinen Welpen frühzeitig mit verschiedenen Menschen, Hunden, Geräuschen und Umgebungen vertraut zu machen.
- Konsistenz: Sei immer klar und einheitlich in deinen Regeln. Ein Isländer Spitz ist schlau genug, Schlupflöcher zu finden, wenn du inkonsequent bist.
- Umgang mit Bellen: Aufgrund seiner Veranlagung zum Meldehund neigt er zum Bellen. Hier ist es wichtig, frühzeitig zu trainieren, wann Bellen angebracht ist und wann nicht.
Mit Geduld und Verständnis wirst du einen wunderbar erzogenen Begleiter haben.
Haltung
Der Isländer Spitz ist ein aktiver Hund, der eine Aufgabe und ausreichend Bewegung benötigt, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Er ist kein Hund für ein reines Stadtleben ohne Zugang zu Grünflächen oder täglichen, ausgedehnten Spaziergängen.
Anforderungen an die Haltung:
- Bewegungsdrang: Plane täglich mehrere Spaziergänge und ermögliche ihm, sich frei zu bewegen, am besten in einem sicher eingezäunten Garten.
- Geistige Auslastung: Neben körperlicher Aktivität braucht der Isländer Spitz auch Kopfarbeit. Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Mantrailing sind ideal, um seine Intelligenz zu fordern.
- Familienanschluss: Da er sehr menschenbezogen ist, sollte er nicht über längere Zeiträume allein gelassen werden. Er möchte am Familienleben teilhaben und leidet unter Einsamkeit.
- Wohnsituation: Ein Haus mit Garten ist optimal, aber auch eine geräumige Wohnung mit ausreichend Auslauf im Freien kann funktionieren, solange seine Bedürfnisse erfüllt werden.
Er ist ein idealer Begleiter für aktive Familien, die gerne Zeit in der Natur verbringen.
Pflege
Die Pflege des Isländer Spitz ist dank seines robusten Fells relativ unkompliziert, erfordert aber regelmäßige Aufmerksamkeit, insbesondere während des Fellwechsels. Sein doppeltes Haarkleid schützt ihn, neigt aber auch zum Haaren.
Regelmäßige Pflegeroutinen:
- Fellpflege: Bürste deinen Isländer Spitz mindestens ein- bis zweimal pro Woche gründlich, um loses Haar zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst musst du eventuell täglich bürsten.
- Baden: Baden ist nur selten notwendig, wenn er sehr schmutzig ist. Zu häufiges Baden kann die natürlichen Öle des Fells entfernen.
- Ohren und Augen: Überprüfe die Ohren regelmäßig auf Sauberkeit und Anzeichen von Infektionen. Auch die Augen sollten klar und frei von Ausfluss sein.
- Zahnpflege: Biete ihm Kauspielzeug oder spezielle Zahnpflege-Snacks an und gewöhne ihn idealerweise ans Zähneputzen, um Zahnstein vorzubeugen.
- Krallen: Kontrolliere die Krallen und kürze sie bei Bedarf, wenn sie sich nicht auf natürliche Weise abnutzen.
Gesundheit & Lebenserwartung
Der Isländer Spitz gilt allgemein als eine sehr robuste und gesunde Rasse, was auf seine natürliche Selektion in der rauen isländischen Umgebung zurückzuführen ist. Dennoch gibt es wie bei jeder Rasse bestimmte gesundheitliche Aspekte, auf die du achten solltest.
Typische Gesundheitsthemen:
- Hüft- und Ellbogendysplasie (HD/ED): Obwohl die Rasse nicht übermäßig betroffen ist, sollten verantwortungsvolle Züchter ihre Elterntiere auf diese Gelenkerkrankungen untersuchen lassen.
- Augenerkrankungen: Gelegentlich können erbliche Augenerkrankungen auftreten.
- Patellaluxation: Eine Verlagerung der Kniescheibe, die bei kleineren bis mittelgroßen Rassen vorkommen kann.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Isländer Spitz liegt bei 12 bis 14 Jahren, wobei viele Exemplare bei guter Pflege und gesunder Ernährung auch älter werden können. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und tierärztliche Kontrollen tragen maßgeblich zu einem langen und gesunden Hundeleben bei.
Worauf du vor dem Kauf achten solltest
Die Entscheidung, einen Isländer Spitz in dein Leben zu holen, ist eine große und wunderschöne. Damit du auch wirklich einen gesunden und gut sozialisierten Welpen bekommst, solltest du einige wichtige Punkte beachten.
Wichtige Überlegungen vor dem Kauf:
- Seriöser Züchter: Wähle einen Züchter, der einem anerkannten Rassezuchtverein angehört und dessen Zuchttiere auf rassetypische Krankheiten getestet sind. Ein guter Züchter wird dir alle Gesundheitszeugnisse unaufgefordert zeigen.
- Besuch der Zuchtstätte: Besuche die Welpen und ihre Mutter mehrmals, bevor du eine Entscheidung triffst. Achte auf Sauberkeit, den Gesundheitszustand der Tiere und wie sie mit Menschen interagieren.
- Elterntiere kennenlernen: Lerne die Mutterhündin persönlich kennen und frage nach dem Vater. Das Wesen der Elterntiere gibt Aufschluss über das mögliche Temperament deines Welpen.
- Gesundheit und Papiere: Der Welpe sollte geimpft, entwurmt und gechipt sein. Achte darauf, dass du einen EU-Heimtierausweis und die Ahnentafel erhältst.
- Kein Mitleidskauf: Vermeide den Kauf von Hunden aus dubiosen Quellen oder sogenannten "Hinterhofzuchten".
Ein verantwortungsvoller Züchter wird dir auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Fragen und Antworten
Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Isländer Spitz:
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Ist der Isländer Spitz ein Anfängerhund?
Ja, aufgrund seines freundlichen und lernwilligen Wesens ist er prinzipiell auch für Anfänger geeignet. Wichtig ist jedoch, dass du bereit bist, Zeit und Konsequenz in seine Erziehung und Auslastung zu investieren. Er braucht klare Regeln und viel Bewegung. -
Wie viel Bewegung braucht ein Isländer Spitz?
Er benötigt täglich mehrere Spaziergänge, idealerweise kombiniert mit Freilauf und geistiger Beschäftigung. Rechne mit mindestens 1,5 bis 2 Stunden aktiver Bewegung pro Tag, verteilt auf mehrere Einheiten. Er liebt es, draußen zu sein und zu erkunden. -
Verträgt sich der Isländer Spitz mit Kindern und anderen Haustieren?
Ja, in der Regel sehr gut! Er ist bekannt für seine Geduld und sein liebevolles Wesen gegenüber Kindern. Auch mit anderen Hunden oder Katzen kommt er gut zurecht, besonders wenn er frühzeitig sozialisiert wurde. Er ist ein Rudeltier und genießt Gesellschaft. -
Haart der Isländer Spitz stark?
Ja, aufgrund seines dichten Doppelfells haart er mäßig bis stark, insbesondere während des saisonalen Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Regelmäßiges Bürsten ist in dieser Zeit unerlässlich, um die Haarmenge in deinem Zuhause zu reduzieren. -
Ist der Isländer Spitz ein Kläffer?
Er neigt aufgrund seiner ursprünglichen Aufgabe als Meldehund zum Bellen, um auf Besucher oder ungewöhnliche Ereignisse aufmerksam zu machen. Mit konsequenter Erziehung kannst du ihm aber beibringen, wann Bellen angebracht ist und wann nicht.