Mittelspitz
Der Mittelspitz ist ein charmanter und lebhafter Begleiter, der sich durch seine Wachsamkeit und Intelligenz auszeichnet. Als Teil der deutschen Spitzfamilie verkörpert er eine lange Geschichte treuer Hundelebensgefährten. Mit seinem flauschigen Fell und seinem aufmerksamen Blick erobert er schnell die Herzen seiner Menschen. Wenn du einen treuen, anpassungsfähigen und gleichzeitig eigenständigen Hund suchst, könnte der Mittelspitz genau die richtige Wahl für dich sein. Er ist nicht nur ein hübscher Anblick, sondern auch ein Hund mit Charakter, der sowohl in der Stadt als auch auf dem Land glücklich sein kann, solange er seine Familie um sich hat.
Herkunft & Geschichte
Die Geschichte des Mittelspitzes ist eng mit der des gesamten Deutschen Spitzes verbunden, einer der ältesten Hunderassen Mitteleuropas. Spitzartige Hunde gab es bereits in der Steinzeit, und sie galten schon damals als treue Wächter von Haus und Hof. Der Mittelspitz stellt die mittlere Größenvariante dieser ursprünglichen Schläge dar. Er wurde traditionell als Hofhund und Wachhund eingesetzt, um Hab und Gut seiner Besitzer zu beschützen. Seine Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, wo er in Deutschland weit verbreitet war. Trotz der Beliebtheit größerer oder kleinerer Varianten blieb der Mittelspitz als robuster und zuverlässiger Begleiter stets geschätzt.
Aussehen
Der Mittelspitz ist ein mittelgroßer Hund, der durch sein prächtiges, abstehendes Fell sofort ins Auge sticht.
Größe und Gewicht
- Widerristhöhe: 30 bis 38 cm
- Gewicht: ca. 8 bis 12 kg
Fell und Farben
Sein charakteristisches doppeltes Haarkleid besteht aus einer dicken, weichen Unterwolle und langem, geradem Deckhaar, das nicht wellig, lockig oder zottig sein darf. Das Fell steht durch die dichte Unterwolle vom Körper ab und verleiht ihm seine typische buschige Erscheinung. Am Hals bildet es eine imposante Mähne, und die Rute ist buschig behaart, hoch angesetzt und über dem Rücken getragen. Farblich bietet der Mittelspitz eine große Vielfalt: Du findest ihn in Schwarz, Weiß, Braun, Orange, Grau-gewolkt (Wolfsspitz-Farbe) und vielen anderen Farbschlägen.
Kopf und Ausdruck
Sein Kopf ist fuchsähnlich geformt mit aufmerksamen, dunklen Augen und kleinen, eng stehenden, dreieckigen Stehohren, die seinem Ausdruck eine besondere Wachsamkeit verleihen.
Wesen, Temperament & Familienhund-Qualitäten
Der Mittelspitz besticht durch sein ausgeprägtes, fröhliches Wesen und seine hohe Anhänglichkeit an seine Familie. Er ist ein Hund voller Lebensfreude und Energie, der es liebt, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.
Charakterzüge
- Intelligent & Lernwillig: Er lernt schnell und gerne.
- Wachsam: Ein hervorragender Wachhund, der aufmerksam auf Veränderungen reagiert und diese bellend anzeigt. Das Bellen gehört zu seinem Naturell.
- Loyal & Anhänglich: Gegenüber seiner Bezugsperson ist er äußerst treu und liebevoll.
- Reserviert gegenüber Fremden: Anfangs misstrauisch, taut aber bei positiven Erfahrungen schnell auf.
- Geringer Jagdtrieb: Ein großer Vorteil, der ihn zu einem angenehmen Begleiter bei Spaziergängen macht.
Als Familienhund
Als Familienhund ist der Mittelspitz eine ausgezeichnete Wahl. Er ist in der Regel sehr kinderlieb und spielt gerne mit ihnen, vorausgesetzt, die Kinder respektieren seine Grenzen. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zum idealen Begleiter für aktive Familien.
Erziehung
Die Erziehung eines Mittelspitzes ist unkompliziert, da er sehr intelligent und lernwillig ist. Dennoch solltest du einige Besonderheiten beachten, um aus deinem Spitz einen gut erzogenen Begleiter zu machen.
Grundlagen der Erziehung
- Konsequenz: Mittelspitze können Eigenständigkeit besitzen. Eine liebevolle, aber konsequente Erziehung von Anfang an ist unerlässlich.
- Positive Verstärkung: Arbeite mit Lob, Leckerlis und Spiel. Bestrafungen sind kontraproduktiv.
- Frühe Sozialisierung: Mache deinen Welpen frühzeitig mit Menschen, Hunden und Umgebungen vertraut, um Misstrauen vorzubeugen.
- Anti-Bell-Training: Da er wachsam ist, trainiere frühzeitig, wann Bellen erwünscht ist und wann nicht. Ein klares "Aus" oder "Ruhe" ist hier wichtig.
Mit Geduld, Verständnis und einer klaren Linie wird dein Mittelspitz schnell lernen und dir ein treuer Gehorsamspartner sein.
Haltung
Der Mittelspitz ist anpassungsfähig und fühlt sich sowohl in einer Wohnung als auch in einem Haus mit Garten wohl. Wichtiger als der Wohnraum ist die enge Anbindung an seine Familie und eine ausreichende Auslastung.
Anforderungen an die Haltung
- Familienanschluss: Er liebt es, im Familiengeschehen zu sein. Zwingerhaltung ist für diesen anhänglichen Hund ungeeignet.
- Bewegung: Er benötigt regelmäßige Spaziergänge und die Möglichkeit, sich auszutoben. Mehrere kurze bis mittellange Runden am Tag sind ideal.
- Geistige Auslastung: Seine Intelligenz fordert auch geistige Beschäftigung. Hundesport wie Agility (in Maßen), Obedience, Tricktraining oder Suchspiele sind ideal.
- Kein Alleingänger: Lange Phasen des Alleinseins mag der Mittelspitz nicht. Gewöhne ihn schrittweise und nicht zu lange an deine Abwesenheit.
Sorge für körperliche und geistige Auslastung, und er wird ein ausgeglichener und glücklicher Begleiter sein.
Pflege
Obwohl das üppige Fell des Mittelspitzes aufwendig erscheinen mag, ist seine Pflege überraschend unkompliziert. Das Stockhaar neigt kaum zum Verfilzen, wenn du es regelmäßig pflegst.
Fellpflege
- Bürsten: Bürste das Fell deines Mittelspitzes zwei- bis dreimal pro Woche gründlich durch. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst, wenn er besonders stark haart, solltest du täglich bürsten, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen.
- Baden: Baden ist nur selten notwendig, etwa wenn dein Hund sehr schmutzig ist. Verwende dafür ein mildes Hundeshampoo, um die natürliche Schutzschicht des Fells nicht zu zerstören.
Weitere Pflegetipps
- Ohren: Kontrolliere die Ohren regelmäßig auf Sauberkeit und Anzeichen von Entzündungen.
- Zähne: Regelmäßiges Zähneputzen oder spezielle Kauartikel helfen, Zahnstein vorzubeugen.
- Krallen: Kürze die Krallen, wenn sie zu lang werden und du sie auf hartem Untergrund klackern hörst.
Die regelmäßige Pflege stärkt nicht nur die Bindung zwischen dir und deinem Hund, sondern trägt auch maßgeblich zu seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden bei.
Gesundheit & Lebenserwartung
Der Mittelspitz gilt als eine robuste und gesunde Hunderasse, die von Überzüchtung weitgehend verschont geblieben ist. Dies trägt maßgeblich zu seiner erfreulich hohen Lebenserwartung bei.
Typische Gesundheit
Rassetypische Krankheiten sind beim Mittelspitz eher selten. Dennoch können, wie bei allen Rassen, bestimmte genetische Prädispositionen auftreten, auch wenn sie nicht weit verbreitet sind. Dazu gehören in Einzelfällen:
- Patellaluxation: Eine Verlagerung der Kniescheibe, die Lahmheit verursachen kann.
- Augenerkrankungen: Gelegentlich können Katarakt (Grauer Star) oder andere erbliche Augenprobleme auftreten.
Wichtige Hinweise
Ein seriöser Züchter wird seine Zuchttiere auf diese und andere potenzielle Erbkrankheiten testen lassen und dir die Ergebnisse offenlegen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige Tierarztbesuche zur Vorsorge tragen entscheidend dazu bei, dass dein Mittelspitz ein langes und gesundes Leben führt.
Lebenserwartung
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mittelspitzes liegt bei 12 bis 14 Jahren, wobei viele Vertreter der Rasse bei guter Pflege auch älter werden können.
Worauf du vor dem Kauf achten solltest
Die Entscheidung für einen Mittelspitz ist eine Entscheidung für viele Jahre. Um sicherzustellen, dass du einen gesunden, gut sozialisierten Welpen bekommst, solltest du einige wichtige Punkte beachten.
Wahl des Züchters
- Seriosität: Wähle einen anerkannten Züchter, der einem Rassezuchtverein (z.B. dem VDH in Deutschland) angehört. Diese Züchter unterliegen strengen Richtlinien und Kontrollen.
- Transparenz: Ein guter Züchter wird dir bereitwillig alle Fragen beantworten, dir die Elterntiere zeigen und dir Einblick in die Aufzuchtbedingungen geben.
- Gesundheitsnachweise: Lasse dir die Gesundheitszeugnisse der Elterntiere zeigen, insbesondere bezüglich Patellaluxation und Augenerkrankungen.
Der Welpe und seine Umgebung
- Besuch vor Ort: Besuche den Züchter und die Welpen mehrmals. Achte darauf, dass die Welpen in einer sauberen, liebevollen Umgebung aufwachsen und gut sozialisiert sind.
- Welpenalter: Welpen sollten frühestens mit 8 bis 12 Wochen abgegeben werden.
- Papiere & Impfungen: Der Welpe sollte gechipt, geimpft und entwurmt sein und über einen EU-Heimtierausweis sowie seine Ahnentafel verfügen.
Hüte dich vor "Schnäppchen" aus unseriösen Quellen, da diese oft mit Krankheiten und schlechter Sozialisierung einhergehen.
Fragen und Antworten
- Ist der Mittelspitz ein Kläffer?
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Ja, der Mittelspitz ist von Natur aus wachsam und neigt zum Bellen, um aufmerksam zu machen oder sein Revier zu verteidigen. Mit konsequenter Erziehung kannst du ihm jedoch beibringen, wann Bellen angebracht ist und wann nicht. Er ist kein stiller Hund, aber auch kein Dauerkläffer.
- Braucht der Mittelspitz viel Auslauf?
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Er braucht regelmäßige Bewegung, aber keinen extremen Ausdauersport. Tägliche Spaziergänge von insgesamt 1-2 Stunden, ergänzt durch Spiel und geistige Beschäftigung, sind ideal. Er ist anpassungsfähig und freut sich über jede Aktivität mit dir.
- Ist der Mittelspitz für Anfänger geeignet?
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Ja, durchaus. Seine Intelligenz und Lernbereitschaft machen ihn zu einem guten Anfängerhund, vorausgesetzt, du bist bereit, dich mit seiner Erziehung zu beschäftigen und eine liebevolle Konsequenz an den Tag zu legen. Er verzeiht auch kleine Fehler.
- Wie verträgt sich der Mittelspitz mit anderen Haustieren?
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Bei früher und guter Sozialisierung verträgt sich der Mittelspitz in der Regel sehr gut mit anderen Haustieren wie Katzen oder Kaninchen. Sein geringer Jagdtrieb ist hierbei von Vorteil. Gegenüber Artgenossen ist er meist freundlich.
- Kann man den Mittelspitz alleine lassen?
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Ja, mit entsprechendem Training und Gewöhnung kann der Mittelspitz für einige Stunden alleine bleiben. Er ist aber ein sehr menschenbezogener Hund und sollte nicht dauerhaft oder über lange Zeiträume isoliert werden. Er braucht den Anschluss an seine Familie.