Redbone Coonhound
Du interessierst dich für den Redbone Coonhound? Das ist eine faszinierende Hunderasse, die ursprünglich für die Jagd auf Waschbären gezüchtet wurde und für ihr auffälliges, einheitlich rotes Fell bekannt ist. Redbones sind athletische, ausdauernde und intelligente Hunde, die eine besondere Kombination aus einem starken Jagdinstinkt und einem liebevollen, treuen Wesen besitzen. Wenn du auf der Suche nach einem aktiven Begleiter bist, der gerne draußen ist und eine Herausforderung sucht, könnte dieser Rassehund genau das Richtige für dich sein. Er ist zwar nicht so bekannt wie andere Rassen, aber diejenigen, die ihn kennen, schätzen seine einzigartigen Eigenschaften und seine Arbeitsmoral. Mach dich bereit, mehr über diesen beeindruckenden Vierbeiner zu erfahren!
Herkunft & Geschichte
Die Geschichte des Redbone Coonhound beginnt im Südosten der Vereinigten Staaten, genauer gesagt im 19. Jahrhundert. Dort wurde er von Jägern gezielt entwickelt, um Waschbären, aber auch andere Kleinwildarten wie Opossums und sogar Pumas zu jagen. Die Züchter legten Wert auf Schnelligkeit, Ausdauer, einen exzellenten Geruchssinn und die Fähigkeit, das Wild in Bäume zu treiben und dort zu verbellen (daher der Name "Coonhound" – von "raccoon", engl. für Waschbär). Es wird angenommen, dass schottische Foxhounds und Bloodhounds zu den Vorfahren des Redbone zählen, wobei das auffällige rote Fell durch selektive Züchtung verstärkt wurde. Der Name "Redbone" soll auf einen der frühen Züchter, Peter Redbone, zurückgehen, der maßgeblich zur Etablierung dieser Linie in Georgia beitrug. Erst 1902 wurde der Redbone Coonhound offiziell vom United Kennel Club (UKC) anerkannt.
Aussehen
Der Redbone Coonhound ist ein Hund von mittlerer bis großer Statur, der einen eleganten und gleichzeitig muskulösen Körperbau aufweist. Sein markantestes Merkmal ist zweifellos sein einheitlich glänzendes, tiefrotes Fell, das kurz, glatt und hart ist. Gelegentlich können kleine weiße Abzeichen an Brust und Pfoten vorkommen, sind aber nicht die Regel.
Typische Merkmale:
- Fell: Kurz, glatt, hart und immer ein sattes Rot.
- Kopf: Gut proportioniert, mit einer leicht gewölbten Stirn und einem deutlichen Stop.
- Ohren: Lang, dünn und tief angesetzt, hängen elegant seitlich am Kopf herab.
- Augen: Meist dunkelbraun bis haselnussbraun, mit einem ausdrucksvollen, sanften Blick.
- Körper: Athletisch, schlank und muskulös, gebaut für Ausdauer und Geschwindigkeit.
- Größe: Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 56-69 cm, Hündinnen sind etwas kleiner.
- Gewicht: Zwischen 23 und 32 kg, je nach Geschlecht und individueller Konstitution.
Sein Gesamtbild strahlt Kraft, Agilität und eine gewisse Würde aus, die ihn unverwechselbar machen.
Wesen, Temperament & Familienhund-Qualitäten
Der Redbone Coonhound ist ein Hund mit einem komplexen und faszinierenden Charakter. Er ist bekannt für seine Loyalität und Zuneigung gegenüber seiner Familie. Innerhalb des Hauses kann er überraschend ruhig und entspannt sein, besonders wenn er ausreichend ausgelastet wurde. Outdoor zeigt er hingegen seine ganze Energie und seinen ausgeprägten Jagdinstinkt.
Wichtige Charakterzüge:
- Intelligent & Neugierig: Redbones sind klug und lernen schnell, können aber auch einen Sturkopf haben.
- Arbeitsfreudig: Sie lieben es, Aufgaben zu bekommen und sind glücklich, wenn sie ihre Nase einsetzen können.
- Anhänglich: Sie bauen eine starke Bindung zu ihren Bezugspersonen auf und können sehr verschmust sein.
- Energisch & Ausdauernd: Sie benötigen viel Bewegung und mentale Stimulation. Ein gelangweilter Redbone kann destruktiv werden.
- Sozial: Sie kommen in der Regel gut mit anderen Hunden aus, wenn sie richtig sozialisiert wurden.
- Kinderfreundlich: Mit Kindern sind sie oft geduldig und verspielt, vorausgesetzt, beide Seiten lernen den respektvollen Umgang miteinander. Eine frühe Sozialisierung ist hier entscheidend.
Als Familienhund bringt er viel Freude und Energie mit, erfordert aber auch eine aktive Familie, die seinen Bedürfnissen gerecht wird. Sein starker Jagdtrieb bedeutet, dass er draußen stets auf der Hut sein wird und Leinenführigkeit oder ein sicherer Rückruf unerlässlich sind.
Erziehung
Die Erziehung eines Redbone Coonhounds erfordert Konsequenz, Geduld und ein positives Training. Diese intelligenten Hunde sind durchaus lernwillig, können aber aufgrund ihres starken Jagdtriebs und ihrer unabhängigen Natur auch eine Herausforderung darstellen.
Grundlagen der Erziehung:
- Frühe Sozialisierung: Es ist entscheidend, deinen Redbone bereits im Welpenalter mit verschiedenen Menschen, Hunden, Orten und Geräuschen vertraut zu machen. Dies hilft, Ängste zu vermeiden und einen ausgeglichenen Hund zu formen.
- Positive Verstärkung: Redbones reagieren am besten auf Belohnungs-basiertes Training. Leckerlis, Lob und Spielzeug sind effektiver als harte Methoden, die sie nur verunsichern könnten.
- Konsequenz: Klare Regeln und deren konsequente Einhaltung sind unerlässlich. Wenn du einmal nachgibst, wird dein schlauer Redbone dies schnell lernen und versuchen, es immer wieder auszunutzen.
- Rückruftraining: Dies ist bei einem Coonhound von größter Bedeutung! Ihr Geruchssinn ist extrem stark, und sie neigen dazu, einer interessanten Fährte zu folgen. Ein zuverlässiger Rückruf kann lebensrettend sein. Übe ihn intensiv und in verschiedenen Umgebungen.
- Leinenführigkeit: Auch an der Leine ziehen sie gerne, besonders wenn sie eine Spur wittern. Beginne früh mit dem Training und nutze Hilfsmittel wie ein Geschirr, das ein Ziehen erschwert.
- Mentale Stimulation: Neben körperlicher Auslastung benötigen sie auch Kopfarbeit. Suchspiele, Mantrailing oder Obedience-Übungen halten sie geistig fit und beugen Langeweile vor.
Für Ersthundebesitzer kann der Redbone Coonhound eine große Aufgabe sein. Ideal ist ein Besitzer mit Erfahrung im Umgang mit Hunden, die einen ausgeprägten Jagdtrieb haben.
Haltung
Die artgerechte Haltung eines Redbone Coonhounds erfordert einiges an Planung und Engagement, denn dieser Hund ist kein Couch-Potato.
Wichtige Aspekte der Haltung:
- Keine Wohnungshaltung: Ein Redbone Coonhound ist definitiv kein Hund für eine kleine Stadtwohnung. Er benötigt Platz und Zugang zu einem sicher eingezäunten Garten, in dem er sich frei bewegen und schnüffeln kann.
- Bewegungsbedarf: Rechne mit mindestens 1-2 Stunden intensiver Bewegung täglich. Das bedeutet nicht nur Spaziergänge an der Leine, sondern auch Freilauf (wo sicher), Joggen, Radfahren oder Wanderungen. Sie lieben es, zu rennen und ihre Umgebung zu erkunden.
- Mentale Auslastung: Neben der körperlichen Bewegung ist auch geistige Stimulation unerlässlich. Suchspiele, Fährtenarbeit, Mantrailing oder Hundesportarten wie Agility (wenn die Gelenke es zulassen) sind hervorragend geeignet, um ihren intelligenten Kopf zu fordern.
- Sicherer Garten: Der Zaun sollte hoch und ausbruchssicher sein, da Redbones gute Kletterer und Springer sein können, wenn eine interessante Fährte lockt. Auch das Graben sollte beachtet werden.
- Gesellschaft: Redbones sind soziale Tiere und lieben die Nähe zu ihrer Familie. Sie sollten nicht über längere Zeiträume allein gelassen werden, da dies zu Trennungsangst und destruktivem Verhalten führen kann.
- Umgang mit Jagdtrieb: Sei dir bewusst, dass dein Redbone immer auf der Suche nach Spuren sein wird. Ein Spaziergang in der Natur wird zu einer Nasenarbeit für ihn. In nicht eingezäunten Gebieten ist ein sicherer Rückruf oder die Leine unerlässlich.
Ein Redbone fühlt sich am wohlsten bei einer aktiven Familie oder einer Person, die gerne viel Zeit in der Natur verbringt und bereit ist, sich auf die Bedürfnisse dieser arbeitsfreudigen Rasse einzulassen.
Pflege
Die Pflege eines Redbone Coonhounds ist im Vergleich zu langhaarigen Rassen relativ unkompliziert, aber dennoch wichtig, um seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu gewährleisten.
Regelmäßige Pflegeroutinen:
- Fellpflege: Das kurze, glatte Fell des Redbone haart moderat. Ein- bis zweimal pro Woche solltest du ihn mit einer Bürste striegeln, um lose Haare zu entfernen und die Durchblutung der Haut anzuregen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst kann dies etwas häufiger notwendig sein. Baden ist nur bei Bedarf nötig, wenn er sich mal wieder in etwas Unangenehmem gewälzt hat.
- Ohrenpflege: Aufgrund ihrer langen, hängenden Ohren sind Redbones anfälliger für Ohrenentzündungen. Überprüfe die Ohren regelmäßig auf Rötungen, Geruch oder übermäßigen Wachs und reinige sie bei Bedarf vorsichtig mit einem speziellen Ohrenreiniger für Hunde.
- Krallenpflege: Wenn dein Hund nicht ausreichend auf harten Oberflächen läuft, um seine Krallen natürlich abzunutzen, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Zu lange Krallen können Schmerzen verursachen und die Fußstruktur beeinträchtigen.
- Zahnhygiene: Auch bei Hunden ist Zahnpflege wichtig. Regelmäßiges Zähneputzen mit einer speziellen Hundezahnbürste und -paste hilft, Zahnsteinbildung und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Kauartikel können ebenfalls unterstützen.
- Augenpflege: Kontrolliere die Augen deines Redbones auf Ausfluss oder Reizungen und wische sie bei Bedarf vorsichtig mit einem feuchten Tuch ab.
Die regelmäßige Pflege ist nicht nur gut für die Hygiene, sondern auch eine schöne Gelegenheit, die Bindung zu deinem Hund zu stärken und frühzeitig gesundheitliche Probleme zu erkennen.
Gesundheit & Lebenserwartung
Der Redbone Coonhound gilt generell als eine robuste und gesunde Rasse mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren. Wie bei vielen Rassehunden gibt es jedoch auch bei ihnen eine Veranlagung zu bestimmten erblichen Erkrankungen.
Mögliche gesundheitliche Probleme:
- Hüft- und Ellbogendysplasie (HD/ED): Dies sind Fehlentwicklungen der Gelenke, die zu Schmerzen und Arthritis führen können. Seriöse Züchter lassen ihre Zuchttiere auf HD und ED untersuchen.
- Augenerkrankungen: Progressive Retinaatrophie (PRA) oder andere Augenprobleme können auftreten. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind ratsam.
- Blähungen (Magendrehung): Große, tiefbrüstige Hunderassen wie der Redbone Coonhound haben ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung, einen lebensbedrohlichen Notfall. Achte auf Symptome wie aufgeblähten Bauch, Würgereiz, Unruhe und suche bei Verdacht sofort einen Tierarzt auf. Vorbeugende Maßnahmen sind, große Mahlzeiten zu vermeiden und den Hund nach dem Fressen ruhen zu lassen.
- Ohrenentzündungen: Aufgrund ihrer langen Hängeohren sind sie anfälliger für Infektionen. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung sind wichtig.
- Hypothyreose: Eine Schilddrüsenunterfunktion kann ebenfalls vorkommen und lässt sich medikamentös behandeln.
Regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine gute Pflege tragen maßgeblich zur Gesundheit und einem langen Leben deines Redbones bei. Achte bei der Wahl des Welpen auf einen verantwortungsvollen Züchter, der seine Elterntiere auf diese Erbkrankheiten testen lässt.
Worauf du vor dem Kauf achten solltest
Die Entscheidung für einen Redbone Coonhound ist eine große, aber auch sehr lohnende. Damit du und dein zukünftiger Vierbeiner glücklich werdet, solltest du einige wichtige Punkte vor dem Kauf beachten.
Wichtige Überlegungen vor dem Kauf:
- Seriöser Züchter: Suche unbedingt einen verantwortungsbewussten Züchter, der Mitglied in einem Rassezuchtverein ist. Ein guter Züchter wird:
- Elterntiere auf relevante Erbkrankheiten (HD, ED, Augenkrankheiten) testen lassen und dir die Ergebnisse zeigen.
- Die Welpen gut sozialisieren und dir erlauben, die Mutterhündin und die Wurfgeschwister zu besuchen.
- Dir umfassend Auskunft über die Rasse geben und dich kritisch fragen, ob du den Anforderungen gewachsen bist.
- Die Welpen geimpft, entwurmt und gechipt übergeben, mit EU-Heimtierausweis und Ahnentafel.
- Umfeld und Lebensstil: Passt der Redbone Coonhound zu deinem Lebensstil? Hast du genug Zeit und Energie für einen sehr aktiven Hund? Verfügst du über einen sicher eingezäunten Garten?
- Erfahrung: Bist du bereit, dich mit den Besonderheiten dieser Rasse (starker Jagdtrieb, Energielevel) auseinanderzusetzen? Hast du bereits Erfahrung mit Hunden oder bist du bereit, eine Hundeschule zu besuchen?
- Finanzielle Aspekte: Bedenke die Kosten für Futter, Tierarzt (Impfungen, Vorsorge, mögliche Krankheiten), Ausstattung, Hundeschule und eventuell eine Hundeversicherung.
- Alternative Tierheim: Auch im Tierschutz finden sich immer wieder Redbone Coonhounds oder Coonhound-Mixe, die ein liebevolles Zuhause suchen. Dies kann eine wunderbare Option sein, einem Hund in Not zu helfen.
Nimm dir ausreichend Zeit für die Recherche und die Auswahl. Ein Redbone Coonhound ist eine Verpflichtung für viele Jahre, die aber mit viel Liebe und Abenteuern belohnt wird.
Fragen und Antworten
Ist der Redbone Coonhound ein guter Familienhund?
Ja, absolut! Redbone Coonhounds können hervorragende Familienhunde sein, wenn sie ausreichend Bewegung und mentale Stimulation erhalten. Sie sind ihren Bezugspersonen gegenüber sehr loyal, anhänglich und oft geduldig mit Kindern, besonders wenn sie gut sozialisiert wurden. Ihre Energie und Verspieltheit machen sie zu tollen Gefährten für aktive Familien. Allerdings ist es wichtig, dass Kinder den respektvollen Umgang mit einem Hund lernen und der Redbone genügend Rückzugsmöglichkeiten hat.
Wie viel Bewegung braucht ein Redbone Coonhound?
Ein Redbone Coonhound benötigt sehr viel Bewegung. Rechne mit mindestens 1-2 Stunden intensiver Aktivität pro Tag. Das sollte nicht nur ein kurzer Spaziergang sein, sondern auch ausgedehnte Läufe, Wanderungen, Fahrradtouren oder Freilauf in einem sicheren Bereich. Auch mentale Auslastung durch Suchspiele, Fährtenarbeit oder Hundesport ist entscheidend, um ihn glücklich und ausgeglichen zu halten. Ein gelangweilter Redbone kann destruktive Verhaltensweisen entwickeln.
Sind Redbone Coonhounds leicht zu trainieren?
Redbone Coonhounds sind intelligent und lernwillig, aber ihr starker Jagdtrieb und ihre unabhängige Natur können das Training zu einer Herausforderung machen. Sie benötigen einen konsequenten, geduldigen und positiv verstärkenden Ansatz. Ein zuverlässiger Rückruf ist aufgrund ihres Geruchssinns von entscheidender Bedeutung. Sie sind nicht unbedingt die beste Wahl für Ersthundebesitzer, es sei denn, diese sind bereit, viel Zeit und Mühe in Training und Hundeschule zu investieren.
Verstehen sich Redbone Coonhounds mit anderen Haustieren?
Mit anderen Hunden verstehen sich Redbones in der Regel gut, besonders wenn sie früh sozialisiert wurden. Bei kleineren Haustieren wie Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen ist Vorsicht geboten. Ihr starker Jagdtrieb kann dazu führen, dass sie diese als Beute ansehen. Eine frühe Gewöhnung und sorgfältige Einführung sind unerlässlich, und selbst dann ist eine Beaufsichtigung oft notwendig.
Haaren Redbone Coonhounds viel?
Redbone Coonhounds haben ein kurzes, glattes Fell und haaren moderat. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst kann der Haarverlust etwas stärker sein. Regelmäßiges Bürsten ein- bis zweimal pro Woche hilft, lose Haare zu entfernen und die Menge an Haaren im Haus zu reduzieren. Ihre Fellpflege ist insgesamt eher unkompliziert.