Somali

Die Somali ist eine wahrhaft bezaubernde und elegante Katzenrasse, die dich mit ihrem fuchsähnlichen Aussehen und ihrem lebhaften Charakter sofort in ihren Bann ziehen wird. Oft liebevoll als "Fuchs unter den Katzen" bezeichnet, ist sie bekannt für ihr halblanges, geticktes Fell und ihren buschigen Schwanz, der sie von ihrer kurzhaarigen Verwandten, der Abessinierkatze, unterscheidet. Wenn du auf der Suche nach einem intelligenten, verspielten und anhänglichen Vierbeiner bist, der dein Zuhause mit Leben erfüllt, dann könnte die Somali genau die richtige Wahl für dich sein. Sie ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein treuer und interaktiver Begleiter, der viel Freude bereitet.

Herkunft & Geschichte

Die Somali ist eng mit der Abessinierkatze verwandt und entstand vermutlich durch eine spontane Langhaar-Mutation innerhalb der Abessinier-Zuchtlinien. Die ersten Langhaar-Abessinier tauchten bereits in den 1940er Jahren auf, wurden aber zunächst als "Fehler" angesehen und nicht gezielt weitergezüchtet. Erst in den 1960er Jahren in den USA begann man, sich für diese langhaarigen Exemplare zu interessieren und sie systematisch zu züchten. Eine entscheidende Rolle spielte dabei Evelyn Mague, eine amerikanische Züchterin, die den Namen "Somali" vorschlug – eine Anspielung auf Somalia, das Nachbarland Äthiopiens (früher Abessinien), um die Verbindung zur Abessinierkatze zu unterstreichen. 1979 wurde die Somali dann von der TICA (The International Cat Association) als eigenständige Rasse anerkannt, und seitdem erfreut sie sich wachsender Beliebtheit.

Aussehen

Die Somali ist eine mittelgroße, athletische und muskulöse Katze von anmutiger Erscheinung. Ihr markantestes Merkmal ist zweifellos ihr Fell.

Das Fell

Du wirst ihr halblanges, dichtes und sehr weiches Fell lieben, das besonders am Hals eine leichte Krause bildet und an den Hinterbeinen "Hosen" aufweist. Der Schwanz ist buschig und erinnert stark an den eines Fuchses. Das Besondere am Somali-Fell ist das sogenannte Ticking: Jedes einzelne Haar ist mehrfach gebändert, was dem Fell eine faszinierende Tiefe und ein schimmerndes Aussehen verleiht, das sich bei Bewegung verändert. Es gibt vier Hauptfarben, die du bei Somalis finden kannst:

• Wildfarben (Ruddy): Ein warmes Rotbraun mit schwarzem Ticking.
• Sorrel (Zimt): Ein helleres, warmes Zimtbraun mit schokoladenbraunem Ticking.
• Blau: Ein blaugraues Fell mit dunklerem blaugrauem Ticking.
• Fawn (beige): Eine hellere Variante von Blau, ein warmes Creme-Beige mit dunklerem Ticking.

Kopf und Augen

Ihr Kopf ist keilförmig mit großen, leicht schräg gestellten Ohren, die oft mit einem kleinen Haarbüschel verziert sind. Die mandelförmigen Augen sind groß und ausdrucksstark, in der Regel von goldener bis grüner Farbe und strahlen Intelligenz und Neugier aus.

Wesen, Temperament & Familienkatze-Qualitäten

Wenn du eine Somali kennenlernst, wirst du schnell feststellen: Diese Katze ist alles andere als eine Couchpotato! Sie ist unglaublich aktiv, verspielt und äußerst intelligent. Man nennt sie oft einen "Katzenhund", weil sie sich so stark an ihre Menschen bindet und gerne interaktiv spielt, zum Beispiel Apportieren. Somalis sind sehr menschenbezogen und lieben es, im Mittelpunkt zu stehen. Sie verfolgen dich gerne von Raum zu Raum, um zu sehen, was du tust, und beteiligen sich aktiv am Familienleben.

Die perfekte Familienkatze

Ihre freundliche und geduldige Art macht sie zu einer ausgezeichneten Familienkatze. Sie kommt in der Regel gut mit Kindern zurecht, solange diese gelernt haben, respektvoll mit Tieren umzugehen. Auch die Vergesellschaftung mit anderen Katzen oder sogar hundefreundlichen Hunden ist oft problemlos möglich, da Somalis sehr sozial sind und Gesellschaft lieben. Sie brauchen viel mentale und körperliche Stimulation, um glücklich zu sein. Langeweile führt bei dieser Rasse schnell zu Unfug.

Erziehung

Die Intelligenz der Somali macht ihre Erziehung zu einer spannenden und lohnenden Aufgabe. Du wirst überrascht sein, wie schnell sie neue Dinge lernt. Nutze ihre Neugier und ihren Spieltrieb, um ihr auf positive Weise Manieren beizubringen.

• Clickertraining: Dies ist eine hervorragende Methode, um der Somali Tricks beizubringen oder unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen. Sie lernt schnell, die Verbindung zwischen dem Klick und einer Belohnung herzustellen.
• Leinenführigkeit: Viele Somalis lassen sich nach etwas Training an ein Geschirr gewöhnen und genießen Spaziergänge an der Leine, um ihre Umgebung zu erkunden.
• Grenzen setzen: Obwohl sie intelligent sind, brauchen sie klare und konsequente Regeln. Belohne gewünschtes Verhalten und ignoriere unerwünschtes Verhalten (solange es nicht gefährlich ist), um zu vermeiden, dass sie lernen, Aufmerksamkeit durch negatives Verhalten zu erlangen.

Wichtig ist, dass du immer geduldig bleibst und auf positive Verstärkung setzt. Bestrafung ist kontraproduktiv und würde nur das Vertrauen deiner Katze zerstören.

Haltung

Die Haltung einer Somali erfordert, dass du ihren hohen Aktivitätsdrang berücksichtigst. Sie ist keine Katze, die den ganzen Tag faul herumliegt.

Wohnung oder Freigang?

Grundsätzlich kann eine Somali in der Wohnung gehalten werden, vorausgesetzt, du bietest ihr ausreichend Beschäftigung und Klettermöglichkeiten. Ein hoher Kratzbaum oder sogar mehrere Kletterwände sind ein Muss. Ein gesicherter Balkon oder ein Katzenauslauf (Catio) sind ideal, um ihr frische Luft und neue Eindrücke zu ermöglichen. Wenn du ihr kontrollierten Freigang in einer sicheren Umgebung bieten kannst, wird sie dies ebenfalls sehr genießen. Aufgrund ihres freundlichen Wesens und ihrer Neigung, Fremden gegenüber aufgeschlossen zu sein, ist unkontrollierter Freigang in belebten Gegenden jedoch nicht empfehlenswert.

Gesellschaft ist wichtig

Die Somali ist sehr sozial und leidet, wenn sie über längere Zeiträume allein ist. Wenn du berufstätig bist und deine Katze oft alleine wäre, solltest du unbedingt über die Anschaffung einer zweiten Katze nachdenken. Ideal ist es, zwei Somalis oder eine Somali und eine ähnlich aktive Katze zusammenzuhalten. Sie lieben es, miteinander zu spielen und sich gegenseitig zu beschäftigen.

Pflege

Obwohl die Somali halblanges Fell hat, ist ihre Pflege im Vergleich zu anderen Langhaarkatzen relativ unkompliziert. Das liegt daran, dass sie keine dichte Unterwolle besitzt, die leicht verfilzen könnte.

• Bürsten: Ein- bis zweimal pro Woche solltest du deine Somali bürsten, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Während des Fellwechsels, der zweimal im Jahr stattfindet, ist es ratsam, die Bürstintervalle zu erhöhen, um die Menge der Haare in deinem Zuhause zu reduzieren. Eine weiche Bürste oder ein spezieller Kamm für halblanges Fell eignen sich am besten.
• Krallenpflege: Überprüfe regelmäßig die Krallen deiner Katze und kürze sie bei Bedarf mit einem speziellen Krallenschneider. Dies verhindert, dass sie sich irgendwo verhakt oder du selbst gekratzt wirst.
• Zahnhygiene: Idealerweise gewöhnst du deine Somali schon im Kittenalter an das Zähneputzen mit einer speziellen Katzenzahnbürste und -paste. Dies hilft, Zahnsteinbildung und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen.
• Ohren- und Augenpflege: Halte die Ohren und Augen deiner Katze sauber. Bei Bedarf kannst du die Ohren vorsichtig mit einem feuchten Tuch oder einem speziellen Ohrenreiniger säubern.

Die regelmäßige Pflege stärkt nicht nur die Bindung zwischen dir und deiner Katze, sondern ermöglicht dir auch, frühzeitig gesundheitliche Veränderungen zu erkennen.

Gesundheit & Lebenserwartung

Die Somali gilt generell als eine robuste und widerstandsfähige Katzenrasse. Bei guter Pflege und gesunder Ernährung können Somalis ein stattliches Alter erreichen.

Typische Lebenserwartung

Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Somali liegt zwischen 12 und 15 Jahren, wobei viele Exemplare bei optimalen Bedingungen auch älter werden können.

Rassespezifische Krankheiten

Wie viele Rassekatzen können auch Somalis eine Prädisposition für bestimmte Erbkrankheiten haben. Seriöse Züchter testen ihre Zuchttiere auf diese Krankheiten, um die Weitergabe an die Nachkommen zu verhindern:

• Pyruvatkinase-Defizienz (PKDef): Eine genetische Erkrankung, die zu einer Form der Anämie führt.
• Progressive Retina-Atrophie (PRA): Eine erbliche Augenkrankheit, die zur Erblindung führen kann. Es gibt verschiedene Formen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben der Katze auftreten können.
• Patellaluxation: Eine Verlagerung der Kniescheibe, die Lahmheit verursachen kann.

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind entscheidend, um deine Somali gesund und fit zu halten.

Worauf du vor dem Kauf achten solltest

Die Entscheidung für eine Rassekatze wie die Somali ist eine langfristige Verpflichtung. Um sicherzustellen, dass du ein gesundes und gut sozialisiertes Tier bekommst, solltest du einige wichtige Punkte beachten.

• Seriöser Züchter: Wähle unbedingt einen Züchter, der einem Katzenverein angehört. Ein guter Züchter wird dir alle Fragen beantworten, dir die Elterntiere zeigen und die Kitten in einem sauberen und liebevollen Umfeld aufwachsen lassen. Er wird auch transparente Informationen über Gesundheitsnachweise und Stammbäume geben.
• Gesundheitschecks: Achte darauf, dass die Elterntiere auf rassespezifische Krankheiten wie PKDef und PRA getestet wurden und die Ergebnisse negativ sind. Die Kitten sollten bei der Abgabe mehrfach entwurmt und grundimmunisiert sein.
• Sozialisierung: Die Kitten sollten gut sozialisiert sein, das heißt, sie sind an Menschen gewöhnt, zutraulich und verspielt. Sie sollten nicht ängstlich oder scheu wirken.
• Abgabealter: Kitten sollten frühestens mit 12 Wochen abgegeben werden, idealerweise sogar erst mit 14-16 Wochen. In dieser Zeit lernen sie von ihrer Mutter und ihren Geschwistern wichtiges Sozialverhalten.
• Vertrag: Ein seriöser Züchter wird dir einen Kaufvertrag aushändigen, der alle wichtigen Details festhält.
• Keine Spontankäufe: Kaufe niemals ein Tier aus Mitleid von einem "Hinterhofzüchter", aus dem Kofferraum oder von dubiosen Online-Plattformen. Unterstütze stattdessen verantwortungsvolle Zucht.

Ein Besuch beim Züchter ist unerlässlich, um dir selbst ein Bild von den Lebensumständen der Katzen zu machen und den Charakter der Kitten kennenzulernen.

Fragen und Antworten

Häufig gestellte Fragen zur Somali

• Ist die Somali eine gute Anfängerkatze?
  Ja, aufgrund ihres freundlichen und anpassungsfähigen Wesens kann die Somali auch für Katzenanfänger geeignet sein. Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass sie sehr aktiv und intelligent ist und viel Beschäftigung und Aufmerksamkeit benötigt.
• Kann eine Somali alleine gehalten werden?
  Obwohl eine Somali eine starke Bindung zu ihrem Menschen aufbaut, ist sie keine Katze, die gerne lange alleine ist. Sie ist sehr sozial und profitiert enorm von der Gesellschaft einer zweiten Katze, besonders wenn du tagsüber viel außer Haus bist.
• Verträgt sich die Somali mit Kindern und anderen Haustieren?
  Ja, in der Regel ist die Somali sehr kinderlieb und verspielt. Mit anderen Katzen und sogar mit gut sozialisierten Hunden kommt sie meist hervorragend zurecht, da sie eine offene und neugierige Art hat.
• Wie viel Pflege benötigt das Fell einer Somali?
  Ihr halblanges Fell ist überraschend pflegeleicht. Ein- bis zweimal wöchentliches Bürsten ist ausreichend, um Verfilzungen vorzubeugen und lose Haare zu entfernen. Während des Fellwechsels kann eine häufigere Pflege sinnvoll sein.
• Muss eine Somali Freigang haben?
  Nein, die Somali kann sehr gut als Wohnungskatze gehalten werden, solange du ihr ausreichend Platz, Klettermöglichkeiten und interaktive Spielzeuge bietest. Ein gesicherter Balkon oder ein Katzenauslauf sind jedoch eine willkommene Bereicherung.
• Wie viel kostet eine Somali?
  Der Preis für eine Somali von einem seriösen Züchter liegt in der Regel zwischen 800 und 1.500 Euro, abhängig von der Linie, dem Stammbaum und dem Züchter. Dieser Preis beinhaltet in der Regel die Grundimmunisierung, Entwurmung und einen Stammbaum.