Welsh Corgi Pembroke
Der Welsh Corgi Pembroke ist ein kleiner Hund mit einer großen Persönlichkeit, dessen charmanter Blick und seine charakteristischen kurzen Beine ihn zu einem weltweit beliebten Begleiter gemacht haben. Ursprünglich als Hütehund in Wales gezüchtet, besticht er heute durch sein fröhliches Wesen und seine Intelligenz. Trotz seiner geringen Größe steckt in ihm ein echtes Arbeitstier, das geistige und körperliche Auslastung benötigt. Er ist bekannt für seine Loyalität und seine Fähigkeit, sich gut in das Familienleben einzufügen, was ihn zu einem fantastischen Haustier für viele Menschen macht.
Herkunft & Geschichte
Die Wurzeln des Welsh Corgi Pembroke reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück, als er in der walisischen Grafschaft Pembrokeshire als vielseitiger Arbeitshund eingesetzt wurde. Sein Name leitet sich vom walisischen "cor-gi" ab, was "Zwerghund" bedeutet. Corgis wurden speziell dafür gezüchtet, Rinder und Schafe zu hüten, indem sie den Tieren in die Fersen zwickten – eine Technik, die sie aufgrund ihrer geringen Größe vor Tritten schützte. Die Rasse wurde 1934 vom Welsh Corgi Cardigan als eigenständige Rasse anerkannt. Weltweite Berühmtheit erlangte der Pembroke Corgi durch seine Beliebtheit bei Königin Elisabeth II., die über Jahrzehnte hinweg mehrere dieser Hunde besaß und damit maßgeblich zu ihrer Popularität beitrug.
Aussehen
Der Welsh Corgi Pembroke ist ein kleiner, kräftiger Hund mit einem unverwechselbaren Erscheinungsbild. Sein Körperbau ist lang und niedrig, getragen von kurzen, stämmigen Beinen. Der Kopf erinnert oft an den eines Fuchses, mit aufrecht stehenden Ohren, die ihm einen wachen Ausdruck verleihen. Das Fell ist mittellang, dicht und verfügt über eine wetterfeste Unterwolle. Es kommt in verschiedenen Farben vor, darunter Rot, Sable, Rehfarben und Schwarz mit Loh, oft mit weißen Abzeichen an Brust, Hals und Beinen. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 25-30 cm und wiegen 10-14 kg, Hündinnen sind tendenziell etwas kleiner und leichter. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Rute, die früher oft kupiert wurde, heute aber oft natürlich kurz (Stummelrute) oder lang und buschig ist.
Wesen, Temperament & Familienhund-Qualitäten
Der Welsh Corgi Pembroke ist bekannt für sein fröhliches, lebhaftes und intelligentes Wesen. Er besitzt ein ausgeprägtes Selbstvertrauen und kann manchmal eine gewisse Sturheit an den Tag legen, was seinen Charme jedoch nur noch verstärkt. Corgis sind sehr anhänglich und bauen eine enge Bindung zu ihrer Familie auf. Sie sind ausgezeichnete Wachhunde, die aufmerksam auf Fremde oder ungewöhnliche Geräusche reagieren und dies mit Bellen kundtun. Als Familienhund sind sie hervorragend geeignet, besonders wenn sie von klein auf gut sozialisiert wurden. Sie sind oft geduldig und verspielt mit Kindern, sollten aber aufgrund ihres Hüteinstinkts nicht unbeaufsichtigt gelassen werden, da sie dazu neigen könnten, spielerisch in die Fersen zu zwicken. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihr Wunsch nach menschlicher Gesellschaft machen sie zu liebenswerten Begleitern.
Erziehung
Corgis sind intelligent und lernwillig, was die Erziehung grundsätzlich erleichtert. Allerdings können sie auch einen unabhängigen und bisweilen sturen Kopf haben, der eine konsequente und geduldige Führung erfordert. Eine positive Verstärkung mit Leckerlis und Lob ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Bestrafungen oder grobe Methoden sind kontraproduktiv und können das Vertrauen deines Corgis beschädigen. Eine frühe Sozialisierung ist unerlässlich: Gewöhne deinen Welpen schon früh an verschiedene Menschen, Tiere, Geräusche und Umgebungen, um Ängstlichkeit oder übermäßiges Bellen im Erwachsenenalter vorzubeugen. Welpenkurse sind eine hervorragende Möglichkeit, die Grundlagen zu legen und soziale Kompetenzen zu fördern. Auch die Kanalisierung des Hüteinstinkts durch entsprechende Spiele oder Hundesportarten kann sehr hilfreich sein.
Haltung
Bedürfnisse und Auslauf
Trotz seiner kurzen Beine ist der Welsh Corgi Pembroke kein reiner Schoßhund. Er ist ein aktiver Hund, der täglichen Auslauf und geistige Beschäftigung benötigt. Plane mindestens zwei bis drei Spaziergänge täglich ein, ergänzt durch Spielzeiten im Garten oder Haus. Corgis lieben es, zu rennen, zu spielen und zu erkunden. Übergewicht ist bei dieser Rasse aufgrund ihres langen Rückens besonders schädlich, daher ist eine ausgewogene Ernährung in Verbindung mit ausreichend Bewegung entscheidend.
Wohnung oder Haus?
Ein Corgi kann durchaus in einer Wohnung gehalten werden, sofern seine Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnisse erfüllt werden. Ein eigener Garten ist natürlich ein Pluspunkt, ersetzt aber nicht die täglichen Spaziergänge und Interaktionen außerhalb des Grundstücks. Corgis sind sehr menschenbezogen und lieben es, am Familienleben teilzuhaben. Sie sollten nicht über längere Zeiträume allein gelassen werden, da sie sonst zu unerwünschtem Verhalten wie übermäßigem Bellen oder Zerstörungswut neigen können.
Pflege
Fellpflege
Das dichte Doppelfell des Welsh Corgi Pembroke ist relativ pflegeleicht, benötigt aber regelmäßige Aufmerksamkeit. Corgis haaren stark, besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. In diesen Phasen ist tägliches Bürsten mit einer Unterwollbürste unerlässlich, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Außerhalb des Fellwechsels reicht es in der Regel aus, deinen Corgi zwei- bis dreimal pro Woche zu bürsten. Häufiges Baden ist nicht notwendig und sollte nur bei starker Verschmutzung erfolgen, um die natürlichen Öle der Haut nicht zu zerstören.
Weitere Pflegetipps
- Ohren: Kontrolliere die Ohren deines Corgis regelmäßig auf Sauberkeit und Anzeichen von Infektionen.
- Krallen: Die Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, falls sie sich nicht auf natürliche Weise abnutzen. Zu lange Krallen können Schmerzen verursachen und die Fußstruktur beeinträchtigen.
- Zähne: Eine gute Zahnhygiene ist wichtig, um Zahnstein und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Regelmäßiges Zähneputzen oder spezielle Kauartikel können hier helfen.
Gesundheit & Lebenserwartung
Der Welsh Corgi Pembroke ist im Allgemeinen eine robuste Hunderasse mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren. Wie viele Rassen ist er jedoch prädisponiert für bestimmte genetische Erkrankungen. Dazu gehören die degenerative Myelopathie (DM), eine neurologische Erkrankung, die zu Lähmungserscheinungen führen kann, sowie Hüft- und Ellenbogendysplasie. Auch Augenerkrankungen wie progressive Retinaatrophie (PRA) und die von-Willebrand-Krankheit, eine Blutgerinnungsstörung, können vorkommen. Aufgrund seines langen Rückens ist er zudem anfällig für Bandscheibenvorfälle (IVDD). Ein verantwortungsvoller Züchter wird seine Zuchttiere auf diese und andere Erkrankungen testen, um das Risiko für die Welpen zu minimieren. Achte daher unbedingt auf entsprechende Gesundheitszeugnisse der Elterntiere.
Worauf du vor dem Kauf achten solltest
Die Entscheidung für einen Welsh Corgi Pembroke sollte gut überlegt sein. Bevor du einen Welpen kaufst, ist es entscheidend, einen seriösen und verantwortungsvollen Züchter zu finden. Ein guter Züchter wird dir gerne alle Fragen beantworten, dir die Elterntiere und die Aufzuchtsbedingungen der Welpen zeigen und dir Einblick in die Gesundheitszeugnisse der Elterntiere geben. Achte darauf, dass die Welpen einen gesunden, lebhaften Eindruck machen und gut sozialisiert sind. Vermeide Züchter, die mehrere Rassen anbieten, oder solche, die dir den Welpen ohne vorheriges Kennenlernen übergeben wollen. Ein Welpe vom Züchter sollte entwurmt, geimpft und gechippt sein und über einen EU-Heimtierausweis sowie Papiere (Ahnentafel) verfügen. Nimm dir Zeit für die Auswahl und lass dich nicht von Mitleidskäufen leiten, um Tierleid zu vermeiden.
Fragen und Antworten
Ist ein Corgi ein guter Anfängerhund?
Ja, ein Corgi kann ein guter Anfängerhund sein, wenn du bereit bist, dich mit seiner Erziehung und seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Seine Intelligenz macht ihn lernwillig, aber seine Sturheit erfordert Konsequenz und Geduld. Informiere dich gut über die Rasse und plane Zeit für Training und Sozialisierung ein.
Verlieren Corgis viele Haare?
Absolut! Corgis haben ein dichtes Doppelfell und haaren sehr stark, besonders während des saisonalen Fellwechsels. Du solltest dich auf regelmäßiges Bürsten (täglich im Fellwechsel) und das Vorhandensein von Hundehaaren in deiner Wohnung einstellen. Ein guter Staubsauger ist hier dein bester Freund.
Brauchen Corgis viel Auslauf?
Ja, entgegen ihrem Aussehen sind Corgis keine reinen Schoßhunde. Sie sind ehemalige Hütehunde und benötigen täglich ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung. Mehrere Spaziergänge, Spielzeiten und Denkaufgaben sind essenziell, um sie körperlich und mental auszulasten.
Sind Corgis kinderfreundlich?
Ja, Corgis können sehr kinderfreundlich sein und sind oft geduldige Spielkameraden. Eine gute Sozialisierung im Welpenalter und das Erlernen der Umgangsregeln für Kinder mit Hunden sind jedoch entscheidend. Aufgrund ihres Hüteinstinkts können sie manchmal versuchen, Kinder spielerisch in die Fersen zu zwicken, was unterbunden werden sollte.
Kann ein Corgi in einer Wohnung leben?
Ja, ein Corgi kann gut in einer Wohnung leben, vorausgesetzt, er bekommt ausreichend Auslauf und Beschäftigung außerhalb der Wohnung. Ein Garten ist zwar schön, aber kein Muss. Wichtiger ist, dass du ihm genügend Aufmerksamkeit schenkst und ihn nicht über lange Zeiträume allein lässt.