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Analytische Bestandteile im Hundefutter

Mehr als nur Zahlen: Die analytischen Bestandteile auf dem Futter Deines Hundes können Dir einen ersten Anhaltspunkt über die Qualität des Futters geben.

Inhaltsverzeichnis

Details im Blick

Analytische Bestandteile auf der Futterverpackung wirken oft wie ein Buch mit sieben Siegeln für uns Hundebesitzer. Doch ein genauer Blick lohnt sich, um einen besseren Überblick über die Zusammensetzung des Futters und die Qualität der eingesetzten Rohstoffe zu bekommen. In diesem Beitrag nehmen wir die Welt der Analytischen Bestandteile im Hundefutter unter die Lupe und erklären, welche Rolle sie in der gesunden Ernährung unserer Fellfreunde spielen.

Rohprotein – Bausteine für Kraft und Vitalität:

Kurz gesagt: Protein ist nicht gleich Protein. Wichtig für ein gutes Hundefutter ist der Einsatz hochwertiger Eiweißquellen, da diese die Grundlage für eine gesunde Muskulatur und Vitalität bilden. Ein hoher Rohproteingehalt im Futter lässt allerdings nicht auf die Qualität dieser schließen. Hier müssen zusätzlich die Zutaten mit herangezogen werden. Bestehen diese vorwiegend aus Muskelfleisch und Innereien, dann liegen hier sehr wahrscheinlich hochwertige Proteine vor, die der Körper gut nutzen kann. Werden aber vermehrt Schwarten, Grieben und Tiermehle eingesetzt oder das Futter ist nicht offen deklariert, dann kannst Du davon ausgehen, dass die Proteinqualität sicherlich nicht die beste ist.

Fettabschnitte in einer Schale

Rohfett – mehr als nur Energiequelle:

Fette sind für Hunde unverzichtbar, denn sie liefern wertvolle Energie. Daher ist der Rohfettanteil entscheidend, um zu beurteilen, wie viel Energie bzw. Kalorien das Futter für Deinen Liebling liefern kann. Außerdem wird Fett benötigt, um bestimmte Vitamine aufnehmen zu können. Ein gewisser Fettanteil im Futter ist daher nicht etwa schlecht, sondern durchaus wichtig. Beim Barfen sollte der Rohfettgehalt der gesamten Ration ca. zwischen 10% bis 12% liegen. Bei einem Nassfutter bei ungefähr 4% bis 7%. Sorten unter diesem Fettgehalt sollten nur unter bestimmten Umständen (zum Beispiel als Diätfutter oder bei bestimmten Krankheiten, wie Pankreatitis) gefüttert werden. Als Energiequelle dient hier dann meist der Kohlehydratanteil.

Rohfaser – Verdauungsförderung leicht gemacht:

Rohfaser spielt eine entscheidende Rolle für eine gesunde Verdauung. Diese Angabe beschreibt, wie viele Ballaststoffe und schwerverdauliche Pflanzenfasern im Futter vorhanden sind. Diese sind nämlich keinesfalls nachteilig, sondern bieten Nahrung für die guten Darmbakterien und erleichtern zusätzlich die Darmpassage des Futters. Ein gewisser Rohfaseranteil, wirkt also der Entstehung von Verdauungsproblemen, wie Verstopfungen oder Durchfall und hält das Mikrobiom gesund. Wie viel Rohfaser Dein Hund für eine geregelte Verdauung braucht, ist sehr individuell. Ein gutes Nassfutter und auch ein komplettes BARF-Menü sollten zwischen 0,5% und 2,5% Rohfaseranteil besitzen. Der Rohfaseranteil, sollte hierbei auch nicht zu hoch werden, da dies Auswirkungen auf die Verdaulichkeit der Nährstoffe im Futter haben kann.

Rohasche – Mineralstoffe im Fokus:

Das Wort Rohasche hört sich im ersten Moment wirklich seltsam an. Warum ist da Asche im Futter, fragst Du Dich vielleicht. Aber mit Rohasche sind tatsächlich nur die Mineralstoffe im Futter gemeint. Mineralstoffe sind für die Knochengesundheit und viele Funktionen im Körper unverzichtbar. Im Futter landen diese vor allem durch das Muskelfleisch, die Innereien und wenn Pansen, Blättermagen oder Knochen, wie Karkassen oder Hälse verwendet werden. Letztere treiben den Anteil auch deutlich in die Höhe, während Sorten ohne Knochen meist deutlich weniger Rohasche besitzen. Achte hier auf jeden Fall auf eine ausreichende Mineralisierung über andere Zusätze, wie zum Beispiel Eierschalenpulver oder Algenkalk.

Markknochen auf einem Schneidebrett

Feuchtigkeit – ein wichtiger Flüssigkeitslieferant:

Wie der Name schon vermuten lässt, befindet sich in Feucht- bzw. Nassnahrung oder auch in frischen BARF Rationen ein deutlich höherer Feuchtigkeitsgehalt als in Trockenfutter. Letztere haben meistens einen Feuchtigkeitsgehalt von 8% oder weniger, welcher in manchen Fällen dann auch nicht mehr deklarationspflichtig ist. Die meisten Nassfutter oder rohen Mahlzeiten weisen einen deutlich höheren Feuchtigkeitsgehalt von 70% bis 80% auf. Kein Wunder also auch, dass Dein Hund eventuell viel weniger trinkt, wenn er mit Feuchtfutter oder BARF ernährt wird, da er hier schon einen großen Teil seines Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung aufnehmen kann.

N-freie Extraktstoffe – die Unsichtbaren auf der Deklaration:

Den Anteil der N-freien Extraktstoffe oder auch kurz NfE kannst Du nur herausfinden, indem Du ihn ausrechnest. Er muss unter den analytischen Bestandteilen nicht erfasst werden. Hier kannst Du Hinweise darüber finden, wie viele Kohlenhydrate im Futter enthalten sind. Hunde und Katzen haben zwar keinen wirklichen Bedarf an Kohlehydraten, sie sind jedoch eine gute Möglichkeit, um Energie für den Körper bereitzustellen. Den Gehalt an NfE kannst Du berechnen, indem du alle anderen analytischen Bestandteile zusammenaddierst und den erhaltenen Betrag von 100 abziehst.

Bei unserem Huhn mit Langkornreis und Karotten sähe das folgendermaßen aus:

Rohprotein 10,2 %, Rohfett 7,6 %, Rohasche 2,61 %, Rohfaser 0,7 %, Feuchtigkeit 77,9 %

100 – (10,2 + 7,6 + 2,61 + 0,7 + 77,9) = 0,99 % NfE

So kannst Du schnell und einfach herausfinden, wie viele Kohlehydrate sich im Futter tatsächlich befinden.

Hundenassnahrung auf einem Tisch

Fazit

Analytische Bestandteile im Hundefutter sind mehr als bloße Zahlen. Sie geben wichtige Informationen über das Futter, welches letztendlich entscheidet für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Hunde ist. Ein genaues Verständnis ermöglicht es Dir, die optimale Ernährung für Deinen Liebling zu wählen – für ein langes, glückliches Hundeleben.

Häufig gestellte Fragen

Die Analytischen Bestandteile auf dem Futter unserer Hunde geben einen groben Überblick über die verwendeten Inhaltsstoffe. Welche Qualität diese haben, kann man über die Analytischen Bestandteile allerdings nicht herausfinden. Dazu muss man auf die Zutatenliste schauen, welche bei einem hochwertigen Futter komplett offen deklariert sein sollte. 

Die analytischen Bestandteile auf Hundefutter werden durch Labortests und spezifische Analyseverfahren ermittelt. Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Methode je nach Labor variieren kann. Unabhängige Labortests stellen bei unserer Hundenahrung sicher, dass die Angaben korrekt und verlässlich sind.

Rohprotein gibt die Gesamtmenge an Protein an, während verdauliches Protein die Menge ist, die tatsächlich vom Hund aufgenommen und genutzt werden kann. Hierzu ist es wichtig, einen Blick auf die Zutaten zu werfen, denn hochwertige Proteine (aus Muskelfleisch und Innereien) können von unseren Hunden deutlich besser verwertet werden, als minderwertige Proteine aus Schwarten, Grieben oder gar Tiermehlen. 

Julia Nowara

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

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