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Barfen beim Hund: so geht die artgerechte Rohfütterung

Die ausgewogene und natürliche Ernährung von Mensch und Tier rücken immer mehr in den Fokus. Auch die BARF-Ernährung für Hunde ist mittlerweile mehr als nur ein vorübergehender Trend. Der Ernährungsansatz repräsentiert viel mehr die Form der Nahrungsaufnahme, die den Vorfahren unserer Hunde am nächsten kommt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Barfen?

Barfen, abgeleitet von den englischen Begriffen „biologically appropriate raw food“ oder auch „Bones and raw foods“, steht für „biologisch artgerechte Rohfütterung“. Dieses Konzept wurde erstmals von der Kanadierin Debbie Tripp für Rohfütterer eingeführt.Im Kern geht es darum, unsere Hunde mit Nährstoffen zu versorgen, die ihrer natürlichen und ursprünglichen Nahrungsaufnahme als Wolf am ähnlichsten sind. Wölfe und Hunde sind Fleischfresser und ernähren sich in der Wildnis von rohem Fleisch, Innereien und Knochen. Die herkömmliche Ernährung von Haushunden, die oft aus industriell verarbeitetem Trocken- oder Nassfutter besteht, entspricht diesem ursprünglichen Speiseplan jedoch oft nicht. Beim Barfen wird daher vorrangig auf die Fütterung von rohem Fleisch, Innereien und Knochen gesetzt, um den Bedürfnissen der Tiere besser gerecht zu werden.

So geht Barfen richtig 

Beim Barfen stehen die Qualität und Frische der Nahrung an erster Stelle. Es ist entscheidend, hochwertige Zutaten zu verwenden, um eine optimale Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen und das Risiko von Parasiten oder Salmonellen Gefahr zu minimieren. Die Verantwortung für die Zusammenstellung eines ausgewogenen BARF-Napfes liegt beim Hundehalter, der sicherstellen muss, dass die Bedürfnisse seines Hundes abgedeckt sind. Experten orientieren sich dabei oft an der BARF-Pyramide, die eine Mischung aus 80% fleischlichen und 20% pflanzlichen Komponenten empfiehlt. Bei Fragen zur richtigen Zusammensetzung des BARF-Napfs stehen Tierärzte, Ernährungsberater oder auch unsere Ernährungsexperten aus dem Kundenservice jederzeit zu Deiner Verfügung. 

Prinzipiell kann jede Hunderasse gebarft werden, jedoch sind individuelle Anpassungen bei der Dosierung und Zusammensetzung je nach Größe, Alter, Aktivitätslevel und Verträglichkeiten nötig. 

Barfen für Anfänger: So gelingt der Einstieg

Solltest Du Dich dafür entscheiden, Deinen Vierbeiner auf die BARF-Ernährung umzustellen, dann solltest Du den Umstieg nicht von heute auf morgen planen, sondern Dich Schritt für Schritt an die neue Ernährungsform heranwagen. Hier ist Geduld erforderlich und eine feste Routine sollte etabliert werden. 

Außerdem solltest Du Dich bei Deinem Tierarzt absichern, ob die BARF-Ernährung für Deinen Hund geeignet ist. Die BARF-Ernährung kannst Du bereits von klein auf wählen, denn auch Dein Welpe oder Junghund kann bereits von den Vorteilen der Ernährungsform profitieren.

Einfach mit Barfen beginnen mit Fertig-BARF

Du könntest Dich auch mit unseren BARF-Menüs an den BARF-Einstieg wagen, denn diese enthalten bereits alle wichtigen Komponenten und können einfach aus dem Gefrierfach entnommen und am nächsten Tag verfüttert werden. Du kannst Dich dann Stück für Stück mehr an die BARF-Ernährung und die eigene Napf-Zusammenstellung herantrauen.

Die Vorteile von Barfen

Vorteile Erklärung
Individuelle Napf-Kompositionen Bei der BARF-Ernährung kannst Du frei entscheiden, was bei Deinem Vierbeiner im Napf landet. Die einzelnen Komponenten werden individuell zusammengestellt und an die Bedürfnisse Deines Vierbeiners angepasst.
Abwechslungsreiche Ernährung Mit der BARF-Ernährung kannst Du für Abwechslung im Hundenapf sorgen durch die Verarbeitung saisonaler Zutaten oder die Wahl der Fleischsorten. Achtung: Du solltest nicht zu viele unterschiedliche Proteinquellen miteinander mischen, da es sonst zu Unverträglichkeiten kommen kann.
Positiver Effekt auf Zahngesundheit & Mundhygiene Durch die getreidefreie Ernährung und den Verzicht auf Zucker und unnötige Zusätze kann sich die BARF-Ernährung auch positiv auf die Zahngesundheit Deines Vierbeiners auswirken. Das Kauen von Knochen & Knorpel regt den Speichelfluss und den Zahnabrieb an.
Gesundes Fell & Haut Mit der BARF-Ernährung kannst Du, wenn Du sie korrekt ausrichtest, alle wichtigen Nährstoffe einer artgerechten Ernährung abdecken und somit auch die allgemeine Haut- und Fell-Gesundheit unterstützen.
Verbesserung des allgemeines Wohlbefinden & der Verdauung Hundebesitzer berichten, dass sie durch den Umstieg auf die BARF-Ernährung eine deutliche Reduzierung des Kots beobachten konnten. Das liegt daran, dass der Hund die wertvollen Nährstoffe der Hundenahrung weitestgehend komplett verwerten kann.

Zutaten: Barfen ist mehr als rohes Fleisch

Neben der fleischlichen Komponente (70-80%) der BARF-Ernährung sollten auch 20-30% Obst und Gemüse im BARF-Napf ergänzt werden. Diese liefern wichtige Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine. Auch der Einsatz von Ölen ist empfehlenswert, um wichtige Omega-3-Fettsäuren zu ergänzen.  

Der Hauptbestandteil des BARF-Napfes liegt bei 45-50% Muskelfleisch, welches besonders proteinreich ist und je nach Fleischsorte auch Fett als Energielieferant beisteuert. Dazu kommen 20% Pansen, 15% Innereien und 15% RF-Knochen, ergänzend zum Muskelfleisch. 

Innereien stellen essentielle Vitamine und Mineralstoffe bereit, zudem enthalten sie auch wichtige Spurenelemente. Ebenso liefern Knochen essenzielle Nährstoffe wie Calcium und Phosphor, die für die Gesundheit von Knochen und Zähnen unerlässlich sind.

Auch die pflanzliche Komponente ist essenzieller Bestandteil der BARF-Ernährung und liefert wichtige Ballaststoffe, Vitamine, Faserstoffe, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Obst sollte immer entkernt werden und nicht alle Obst- und Gemüsesorten eignen sich zur Fütterung von Hunden. Aufpassen solltest Du bei Avocado, Tomaten und Hülsenfrüchten. In unserem Lexikon findest Du viele wichtige Obst und Gemüsesorten sowie ihre Vorteile.

Calcium ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit, und es kann nicht nur über die Aufnahme von Knochen gewonnen werden. Alternativ dazu sind Eierschalen und Knochenmehl gute Quellen für Calcium. Zusätzlich können Nahrungszusätze eine Rolle spielen, um den Bedarf an wichtigen Vitaminen zu decken. Grünlippmuschel Fleischmehl und Seealgenmehl sind ebenfalls beliebte Optionen, da sie eine Fülle von Nährstoffen bieten, die für eine optimale Gesundheit unerlässlich sind.

Zudem bieten unser Lachs– und Leinöl essenzielle Omega-3-Fettsäuren. Diese sind vor allem für die Gesundheit von Haut und Fell wichtig.

Das Beifügen von frischen Kräutern kann dazu beitragen, den Stoffwechsel und die Magen-Darm-Gesundheit zu unterstützen. Unsere verschiedenen BARF-Kräuter findest Du in unserem passenden Lexikon-Beitrag.

Auch Fisch kannst Du an Deinen Vierbeiner verfüttern. Er enthält viele hochwertige Proteine und essentielle Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. 

Eier dürfen auch vom Hund gefressen werden, allerdings solltest Du das Eigelb vom Eiklar trennen und das Eiklar nur gekocht verfüttern. Eigelb ist reich an Biotin, welches gut für den Hund ist. Der Gegenspieler Avidin im Eiweiß bindet das Biotin und macht es im rohen Zustand unbrauchbar. Daher solltest Du das Eiweiß braten und dann verfüttern. 

Milchprodukte liefern Vitamine, Mineralstoffe und Proteine. Milch an sich in ihrer ursprünglichen Form liefert Mineralstoffe und Proteine, leider aber auch Zucker in Form von Laktose. Viele Hunde reagieren sensibel auf Laktose und haben mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Naturjoghurt enthält wenig Milchzucker und ist besser verträglich für unsere Vierbeiner. Joghurt und Quark sind sehr gut geeignet zur Fütterung von Hunden, allerdings solltest Du auf gezuckerte Produkte in verschiedenen Geschmacksrichtungen verzichten. Zuletzt eignet sich fettarmer Hüttenkäse gut für Hunde, um die Verdauung zu unterstützen und die Darmflora zu stabilisieren.

So könnte eine BARF-Ration aussehen

Diesen sommerlichen BARF-Napf haben wir für Dich als Napf-Inspiration zusammengestellt. Dafür haben wir folgende Produkte verwendet:

Für weitere Napf-Inspirationen folge unserem Newsletter oder schau in unserem Online-Magazin vorbei!

Darauf muss beim Barfen geachtet werden

Wenn Du das Barfen beginnst, solltest Du Dich vorher schlau machen und in die Materie einlesen oder Dich mit einem Ernährungsberater und -experten zusammensetzen. Wichtig ist, Rohfleischprodukte zu finden, die qualitativ hochwertig sind und schonend verarbeitet wurden. Wir setzen darauf, volle Kontrolle über die Herstellung unserer Produkte und die verwendeten Rohwaren zu haben, denn dank unserer hauseigenen Produktionsstätte haben wir maximalen Einfluss auf das Handwerk und somit die Qualität unserer Produkte. 

Das sagen Ernährungsberater & Tierärzte

Viele Hundebesitzer sind vorsichtig, was die BARF-Ernährung angeht und empfinden es als eine sehr anspruchsvolle Ernährungsform. Wir sind der Meinung: Barfen ist kein Hexenwerk und sobald Du die Grundprinzipien verstanden hast, bringt es nur Vorteile für Deinen Vierbeiner. In unserer Podcast Folge mit Ernährungsberaterin Julia Nowara sprechen wir über das Barfen und auch ihre Anfänge. 

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Malte Johanssen

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