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Besondere Ernährungsbedürfnisse beim Hund

Manche Krankheiten unserer Hunde fordern eine spezielle Ernährung. Erfahre hier, wie Du Deinen Liebling mit gesunden Zusätzen unterstützen kannst.

Hunde mit gesundheitlichen Problemen, wie Gelenkerkrankungen, Herzkrankheiten, chronischer Niereninsuffizienz (CNI) oder Pankreasproblemen, benötigen eine speziell angepasste Ernährung. Aber auch, wenn Dein Liebling noch keine Probleme hat, kannst Du über die gezielte Gabe von Nahrungsergänzungen diesen vorbeugend entgegenwirken. Vor allem, wenn es sich bei deinem Hund eventuell um eine risikoreiche Rasse Für bestimmte Krankheiten handelt. Eine artgerechte Fütterung bildet hierbei die Grundlage für die Gesundheit und Lebensqualität unserer Vierbeiner und kann ideal mit natürlichen Zusätzen ergänzt werden.

 

Die Basis: Eine Artgerechte Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung aus hochwertigem BARF oder Nassfutter ist hierbei entscheidend und legt den Grundstein für die Gesundheit unserer Hunde. BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) bietet den Vorteil, dass die Mahlzeiten individuell auf den Bedarf Deines Hundes zugeschnitten werden können. Nassfutter von hoher Qualität stellt eine praktische Alternative dar, da es ebenfalls wenig verarbeitet und dadurch reich an natürlichen Nährstoffen ist.

Ernährung bei spezifischen Problemen

Gelenkerkrankungen (z. B. Arthrose)

Hunde mit Gelenkproblemen profitieren von einer Ernährung, die entzündungshemmend wirkt.

Ergänzungen:

    • Grünlippmuschel: Enthält Glucosamin und Chondroitin, die die Gelenkgesundheit unterstützen.
    • Erhöhte Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fischöl): Reduzieren Entzündungen und fördern die Beweglichkeit.
    • Kurkuma: Wirkt entzündungshemmend und antioxidativ.

Ernährungstipps: Reduzierte Kohlenhydrate, um Entzündungsherde zu vermieden und mehr hochwertiges Protein für den Erhalt von Sehnen und Bändern, als auch viel Augenmerk auf das Gewicht, um die Gelenke zu entlasten.

Herzkrankheiten
Eine herzgesunde Ernährung unterstützt die Funktion des Herzmuskels und reduziert die Belastung.

Ergänzungen:

    • Propolis: Kann eine Arterienverkalkung vorbeugen.
    • Taurin: Eine essenzielle Aminosäure, die für die Herzgesundheit wichtig ist.
    • Vitamin K: Wichtig für die Blutgerinnung. Kommt natürlich vor allem in grünem Gemüse vor.

Ernährungstipps: Der Salzgehalt im Futter sollte reduziert werden. Wichtig ist hier vor allem auf die Leckerchen zu achten, da diese oder auch Tischreste oftmals viel Salz enthalten.

Chronische Niereninsuffizienz (CNI)
Hunde mit Nierenerkrankungen benötigen eine angepasste Proteinmenge, um die Nieren zu entlasten.

Ergänzungen:

    • Große Klette: Wirkt blutreinigend und entlastet so die Nieren.
    • B-Vitamine: Unterstützen den Stoffwechsel und gleichen Verluste aus.
    • Phosphatbinder, wie z. B. Calciumcarbonat: Senken den Phosphatgehalt im Blut und entlasten die Nieren.

Ernährungstipps: Wenige hochwertige Proteine sind hier essenziell. Die Zufuhr von Innereien sollte reduziert werden und auf die wichtigsten beschränkt (Leber, Niere, Milz).

Lebererkrankungen
Eine proteinarme, aber hochwertige Ernährung ist wichtig.

Ergänzungen:

    • Mariendistel: Fördert die Entgiftung und die Regeneration der Leberzellen.
    • Cholin: Unterstützt den Fettstoffwechsel der Leber.
    • Antioxidantien (z. B. Vitamin C und E): Schützen die Leber vor oxidativem Stress.

Ernährungstipps: Ähnlich wie bei Nierenerkrankungen sollte bei Leberproblemen die Zufuhr an Proteinen gering, aber hochwertig gehalten werden.

Probleme mit der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Eine fettarme und leicht verdauliche Ernährung ist essenziell für Hunde mit Pankreatitis oder anderen Problemen mit der Bauchspeicheldrüse.

Ergänzungen:

    • Enzympräparate: Unterstützen die Verdauung und entlasten die Bauchspeicheldrüse.
    • Prä- und Probiotika: Fördern eine gesunde Darmflora, die bei Pankreasproblemen oft gestört ist.

Ernährungstipps: Futter mit reduziertem Fettgehalt und hoher Verdaulichkeit durch die Zufuhr von Ballaststoffen und die Verwendung hochwertiger Zutaten ist ideal.

Allergien und Unverträglichkeiten
Hunde mit Allergien profitieren von einer auf die Allergie abgestimmte Ernährung. Zusätzlich kann man mit verschiedenen Zusätzen unterstützen, insofern diese vertragen werden.

Ergänzungen:

    • Erhöhte Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren: Reduzieren Hautentzündungen und Juckreiz.
    • Probiotika: Unterstützen die Darmflora und stärken das Immunsystem.
    • Propolis: Enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche zur Linderung von Allergiesymptomen beitragen können.

Ernährungstipps: Hypoallergenes Futter arbeitet meist mit hydrolysierten, also stark verarbeiteten Proteinen, wobei viele Hersteller auch mit dem Wort „hypoallergen“ werben, ohne dass die Proteine tatsächlich hydrolysiert worden sind. Achte am besten einfach darauf, dass Du die Proteinquelle, auf die Dein Hund reagiert, im Futter meidest.

Diabetes mellitus
Erfordert eine angepasste Ernährung mit gleichmäßigem Energiegehalt.

Ergänzungen:

    • Zink & Magnesium: Wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus.
    • L-Carnitin: Kann zur Senkung der Blutfettwerte beitragen.
    • Ballaststoffe (z. B. Flohsamenschalen): Stabilisieren die Glukoseaufnahme.

Ernährungstipps: Hunde mit Diabetes sollten im Idealfall immer die gleiche Ration ohne viel Abwechslung erhalten, aufgeteilt auf mehrere Portionen immer zur gleichen Uhrzeit.

Magen-Darm-Beschwerden
Hunde mit empfindlichem Magen benötigen leicht verdauliche Nahrung mit hochwertigen Zutaten.

Ergänzungen:

    • Probiotika: Unterstützen die Verdauung und Darmgesundheit.
    • Kamille, Fenchel & Anis: Beruhigen und entkrampft den Magen.
    • Ulmenrinde: Schützt die Magenschleimhaut, vor allem bei zu hoher Magensäureproduktion.
    • Heilerde, Heilmoor oder Aktivkohle: Bindet Toxine und unterstützt bei Durchfall.

Ernährungstipps: Ähnlich wie bei Allergien und Unverträglichkeiten gilt es hier, Zutaten, welche nicht gut vertragen werden, zu eliminieren.

Harnsteine und Blasenprobleme
Ein hochwertiges Futter kann die Bildung von Harnsteinen vorbeugen. Zusätzlich eignen sich folgende Nahrungsergänzungen:

Ergänzungen:

    • Vitamin C: Hilft bei der Bekämpfung von Bakterien im Urin.
    • Cranberry: Fördert ein gesundes Harnmilieu.
    • Brühen: Fördern die Flüssigkeitsaufnahme.

Ernährungstipps: Die Ernährung sollte relativ „sauer“ gestaltet werden. Auf Getreide und oxalhaltige Zutaten (z. B. Rote Beete, Mangold) sollte verzichtet werden.

Allgemeine Empfehlungen zur Nahrungsergänzung

Neben den genannten spezifischen Ergänzungen gibt es Nahrungsergänzungen, die die allgemeine Gesundheit fördern können:

  • Kokosöl: Unterstützt die Gehirnfunktion und wirkt antiparasitär.
  • Hagebuttenpulver: Reich an Vitamin C und Antioxidantien.
  • Kollagenhydrolysat: Unterstützt das Bindegewebe und die Gelenke.

Fazit

Die richtige Ernährung ist ein wichtiger Baustein für das Wohlbefinden Deines Hundes, insbesondere bei gesundheitlichen Herausforderungen. Egal ob BARF oder hochwertiges Nassfutter – eine individuelle Anpassung und gezielte Ergänzungen können die Lebensqualität erheblich steigern. Im Zweifel ist allerdings eine Beratung durch Deinen Tierarzt oder einen Hundeernährungsberater sinnvoll, um den individuellen Bedürfnissen Deines Hundes optimal gerecht zu werden.


Julia Nowara

Julia Nowara

Als zertifizierte Hundeernährungsberaterin macht Julia nichts lieber, als sich mit den Themen rund um unsere Vierbeiner bis ins kleinste Detail zu beschäftigen. Sie beliefert Euch daher auf all unseren Kanälen regelmäßig mit viel Wissenswertem rund um die Ernährung unserer Hunde.

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